Zwischen Ideal und Wirklichkeit
00:00:12: Wir müssen jetzt was machen, um das Haus zu erhalten und zu retten.
00:00:17: Also ganz ehrlich, hatten wir keinen wirklichen Plan.
00:00:21: Eigentlich völlig naiv.
00:00:23: Wir hatten kein Wasser, wir hatten kein Strom, wir hatten... Nichts hier.
00:00:26: Niemand
00:00:26: hätte im Ansatz ahnen können, was daraus wird.
00:00:30: Weil die Leute auf uns zugekommen sind und haben gefragt, wann können wir dann mal kommen, wir wollen mithelfen.
00:00:36: Ja, das
00:00:36: ist einer der häufigsten Sätze, den ich glaube.
00:00:38: ich sage, wir kommen gar nicht zum Pläne machen, weil dieses Haus einfach seinen eigenen Plan mit uns hatte.
00:00:45: Das
00:00:45: glaube ich, macht das hier besonders.
00:00:47: Man hätte das nicht im Ansatz erwarten können, was jetzt hier passiert ist oder was auch immer noch passiert.
00:00:52: Also kann man ja gar nicht vorhersehen.
00:00:54: Genau,
00:00:54: ich glaube auch dieser Sinn, dieser Zweck, der dahinter steckt, eben dieses Gebäude erhalten, wieder auf Vordermann bringen.
00:01:00: Also nicht nur irgendwas tun, sondern irgendwas Sinnstiften das tun.
00:01:03: Ich glaube, das ist auch für viele wichtig.
00:01:05: Aber ich habe trotzdem immer das Gefühl, wir sind denen so viel schuldig, dass wir das niemals zurückgeben können.
00:01:10: Wenn unten im Untergeschoss ein Archiv eigentlich existiert hat, warum liegt dieses Buch oben im Tresor?
00:01:18: Wir
00:01:19: sind uns völlig im Klaren, dass wir unfassbar viel Glück haben mit diesen ganzen Sachen.
00:01:23: Und das ist uns auch eigentlich in jeder Minute bewusst.
00:01:27: Wenn man so nur das letzte Jahr Revue passieren lässt, dann ist man unwahrscheinlich stolz auf das, was wir hier alle geschaffen haben.
00:01:33: Das hat unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt.
00:01:36: Was soll ich sagen?
00:01:37: Also, man wächst mit seinen Aufgaben.
00:01:44: Du hörst den Gutshausport.
00:01:46: Geschichten aus denkmalgeschützten Gebäuden in Deutschland.
00:01:49: Menschen und ihre Häuser.
00:01:51: Zwischen Ideal und Wirklichkeit.
00:01:54: Eine Podcastserie von Ralf und Tobias.
00:02:05: Heute reisen wir für den Gutshausport nach Vorpommern.
00:02:07: Dorthin, wo die Ostsee schon spürbar nah ist und oft ein besonderes Licht über den Feldern liegt.
00:02:13: Nicht weit entfernt von der imposanten Burg Spantekow und dem charmanten Gutshaus Rossin liegt Duchero.
00:02:20: Ein Ort mit Geschichte, Charakter und einer Vision für die Zukunft.
00:02:24: Hier begegnen wir Evelyn Schaf, Michael Schaf und Tobias Dust.
00:02:28: Drei engagierte Köpfe, die mit vielen anderen im Fördervereinschloss Duchero daran arbeiten, ein denkmalgeschütztes Gutshaus wieder zum Leben zu erwecken.
00:02:37: Ihre Motivation, Ihre Ideen und Ihr Einsatz zeigen eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Menschen für einen Ort brennen.
00:02:44: Was sie antreibt, welche Herausforderungen ihn begegnen und wie ein solches Projekt nicht nur ein Gebäude, sondern einen ganzen Ort verändert.
00:02:52: Darüber sprechen wir in dieser Folge.
00:02:54: Herzlich willkommen im Gutshausport.
00:02:56: Herzlich willkommen bei uns im Schloss Duhro und auch herzlich willkommen zu einer Reise durch die Zeit.
00:03:02: Von Duan.
00:03:03: Schön, dass Sie da seid.
00:03:04: Herzlich willkommen.
00:03:05: Herzlich willkommen.
00:03:06: in meinem Heimatort.
00:03:10: Wenn wir Häuser wie Duchero besuchen, dann interessieren wir uns ja nicht nur für die Häuser, die wir dann besuchen, sondern vor allen Dingen auch für die Menschen dahinter.
00:03:18: Die hinter diesen Häusern stehen.
00:03:20: Nimmt uns mal einen Moment lang mit in eure eigene Geschichte.
00:03:25: Ihr seid wahrscheinlich alle aus dieser Umgegend hier.
00:03:29: Ihr kommt ursprünglich aus der Gegend um Anklam.
00:03:32: Ja, ich fang mal an.
00:03:34: Ich bin nicht Duchrohrin, ich bin eine zugezogene, wie man hier so sagt, aber nicht weit entfernt, nur sieben Kilometer entfernt aufgewachsen.
00:03:43: Und ja, bin durch meinen Mann, Micha, hier in Duchrohr gelandet.
00:03:48: Ja, ich bin derjenige, der sie hierher entführt hat.
00:03:51: Und wie wir vorhin schon gehört haben, schon vor sechzehn Jahren, hier meine Vision von diesem Haus mitgeteilt hab.
00:03:59: Bin selber Duchrohr.
00:04:01: Ich wohne hier seit jetzt gut siebenundvierzig Jahren.
00:04:05: Zwischendurch war ich noch mal für ein paar Jahre weg zum Studium.
00:04:08: Ansonsten habe ich meine gesamte Kindheit hier verbracht.
00:04:11: Ich habe dieses Haus aber immer nur von außen gesehen.
00:04:13: War nie im Haus selbst, weil es für uns unzugänglich war.
00:04:17: Ich komme ungefähr zwanzig, zwanzig Kilometer entfernt aus Torgelow.
00:04:21: Ich kenne Ducho eigentlich nur als Durchfahrtsort Richtung Ostsee.
00:04:27: Ich bin eigentlich ... Durch Evie und Micha hier gelandet, ich finde, wir kennen uns seit der Schulzeit,
00:04:32: sind seitdem beste
00:04:33: Freunde und ja, wir waren jetzt hier so mitengagiert im Schloss, dass meine Frau und ich entschlossen haben.
00:04:39: Wenn wir eh schon immer viel Zeit hier verbringen, dann können wir auch hierher ziehen.
00:04:42: und jetzt sind wir seit einem knapp halben Jahr auch
00:04:46: der Horror.
00:04:46: Wir werden nachher noch ganz viel über die Handwerke hier sprechen.
00:04:50: Ihr seid jetzt aber nicht irgendwie im Bereich Architektur tätig oder Historiker.
00:04:56: Sind wir überhaupt nicht?
00:04:57: Ich komme aus dem zahnmedizinischen Bereich und habe auch mit Geschichte vorher gar nicht viel zu tun gehabt, habe mich auch ehrlicherweise überhaupt nicht dafür interessiert.
00:05:08: Jetzt umso mehr, aber von der Zeit davor eben gar keine Ahnung gehabt von diesen ganzen Dingen.
00:05:13: Ja, bei mir so, ich habe davon schon erzählt, ich war zum Studium weg in Rostock, bin Diplomkaufmann, also totaler Schreibtisch-Täter.
00:05:22: habe aber während meiner gesamten Kindheit viel praktische Erfahrungen bei meinen Eltern, bei meinen Großeltern auf den Bauernhöfen sammeln können, habe auch während der weiteren Ausbildung und auch während des Studiums selbst an einem etwas älteren Haus mitgearbeitet und habe das ausgebaut für einen Freund.
00:05:40: Ansonsten war ich schon immer der, der praktisch veranlacht war und eigentlich damit ein Ausgleich hatte zu meiner sonst ja doch sehr körperlich unanstrengenden Arbeit.
00:05:51: Ich hab handwerklich auch gar nichts drauf oder damit zu tun.
00:05:54: Meine Eltern haben schon gesagt, du musst gutes Geld verdienen, damit du Handwerk engagieren kannst.
00:05:58: Aber ich bin eigentlich IT-ler.
00:06:01: Und ja, wir kümmern uns aber, weil das auch hier gebraucht wird, eben auch um die Aspekte, Internetauftritte und so weiter, genau.
00:06:08: Aber hattet ihr irgendwie eine spezielle Affidinität zu alten Häusern, zu alten Dingen, in irgendeiner Form?
00:06:15: Ich überhaupt nicht.
00:06:17: Ich schau mir gerne solche Orte auch mal an.
00:06:20: Privatwohnen wäre extrem modern und clean, und da bräuchte es einfach.
00:06:26: Ja, also angeschaut schon, aber für mich sind es oft auch dann Orte, die so ein bisschen museumsmäßig eben nur zum Anschauen sind.
00:06:35: Aber das Leben fehlt mir dann so ein wenig.
00:06:38: Und dadurch ist es eher das Haus und die Sache an sich, die mich gefangen genommen haben.
00:06:43: Ich bin schon sehr geschichtsinteressiert, also ich gucke mir auch gerne alte Schlösserbogen an und so weiter.
00:06:48: Aber selbst jetzt irgendwie auf die Idee gekommen wäre ich auch nicht so etwas mal damit zu wirken.
00:06:54: Alte Gebäude sind für mich interessant, wenn es um alte Kirchen geht oder um alte Schlösser und Burgen, das auch schon immer was.
00:07:01: Also wenn wir irgendwo im Urlaub sind, guckt man sich solche Gebäude immer an, sind interessant, aber für mich meist noch interessanter.
00:07:06: wirklich die Geschichten darum.
00:07:08: Also wie haben die Leute dort gelebt?
00:07:09: Warum haben sie bestimmte Sachen so gemacht?
00:07:11: Was war das Ansinnen dahinter?
00:07:13: Also das war schon immer großes Interesse.
00:07:15: Wie seid ihr denn das allererste Mal mit dem Haus hier in Duchero, mit dem Schloss Duchero in Verbindung getreten?
00:07:22: Es lag ja doch eine lange Zeit hier schon brach.
00:07:26: Ja, für mich ist so.
00:07:27: Wir sind jetzt seit sechzehn Jahren zusammen.
00:07:30: Fast.
00:07:31: Meine erste Nacht in Duchroh haben wir einen nächtlichen Spaziergang gemacht.
00:07:36: Mein jetziger Mann hat mich damals vor eine grüne Wand geschleppt und hat mir im Dunkeln erklärt.
00:07:41: Hier steht ein Schloss und irgendwann kaufe ich das.
00:07:44: Das habe ich natürlich geflissentlich verdrängt die ganzen Jahre, bis er dann vor drei Jahren wieder mit dem drängenden Wunsch um die Ecke kam, es doch jetzt kaufen zu wollen.
00:07:54: Ja, von der Sache ist so den Duchrohren an sich.
00:07:58: liegt dieses Haus schon sehr lange am Herzen.
00:08:00: Alle kennen dieses Haus noch aus den Neunzigerjahren.
00:08:02: Da wurden hier selbst Dorffeste gefeiert, war eine sehr schöne Feste.
00:08:06: Das Haus war ein zentraler Ort, Indurierung.
00:08:08: Und alle haben leider mit Bedauern feststellen müssen, dass das Haus immer mehr dem Verfall preisgegeben wird.
00:08:14: Es wurde immer weiter umwaldet, so möchte ich sagen.
00:08:18: Die Bäume wurden immer höher, das Haus wurde immer kleiner, die Fenster wurden immer kaputter.
00:08:22: Und alle standen da und meinten, jetzt muss doch mal irgendwas passieren.
00:08:25: Allerdings ist es so, dass ... die Gemeinde selbst nicht in der Lage war, dieses Gebäude irgendwie zu erwerben oder zu unterhalten.
00:08:32: Und ein richtiger Investor hat gefehlt.
00:08:34: Der Vorbesitzer ist auch leider über die Jahre hinweg ins hohere Alter gekommen und war auch nicht mehr in der Lage dazu, irgendwas zu machen, war aber auch lange nicht bereit zu verkaufen.
00:08:44: Deshalb war immer so ein bisschen Grahm in der Bevölkerung, was soll mit diesem schönen Ort passieren?
00:08:49: Ja, und ich bin seit jetzt fünf Jahren in der Gemeindevertretung tätig, mittlerweile stellvertretender Bürgermeister.
00:08:56: Und nachdem wir es in der Gemeindevertretung auch mehrfach diskutiert haben und mehrere Varianten angesprochen und festgestellt haben, es fühlt kein öffentlicher Weg hin.
00:09:04: Da habe ich dann irgendwann gesagt, gut, dann muss ich halt mal selber anfangen zu forschen.
00:09:09: Hab dann geforscht und habe relativ schnell auch Hinweise bekommen, wo man etwas finden könnte dazu.
00:09:16: zum Eigentümer und hab dann mit ihm Kontakt aufgenommen, das Ganze ist dreieinhalb Jahre her.
00:09:22: Aber noch mal zu dir, Evie, du hast ja eben gesagt, du bist im Nachbarort auch groß geworden, sieben Kilometer von hier.
00:09:29: Kanntest du dieses Haus überhaupt nicht?
00:09:31: Gar nicht.
00:09:32: Gar nicht, weil es war ein anderer Landkreis, genau.
00:09:35: Es war Ost-Vorpommern und wir waren ja UER, ne?
00:09:40: Es war ein anderer Landkreis und uns hat es auch gar nicht so in diese Richtung verschlagen eigentlich.
00:09:45: Von daher wusste ich überhaupt nichts davon.
00:09:48: Und wir haben auch jetzt eine nette Geschichte gehabt.
00:09:50: Eine Dame, die einen Lebensgefährten hatte im Haus gegenüber und die Jahre über gar nicht klar war, dass hier überhaupt einen Schloss steht.
00:09:58: Also die Nicht-Durcherrohr wussten gar nicht, dass hier ein Schloss steht, weil es bis zur Dachkante eingewachsen war.
00:10:05: Und man muss auch dazu sagen, wenn man nicht gerade in den Ort rein will, dann fährt man eigentlich an der Bundesstraße komplett am Ortskern vorbei.
00:10:12: Und dadurch hat man eigentlich auch kaum eine Chance, selbst wenn man es wüsste, zu sehen.
00:10:17: Du hast es gerade schon so ein bisschen angedeutet.
00:10:19: Ich glaube, ich habe dir das Haus hier übernommen.
00:10:23: Was war der erste Impuls, diesen Schritt zu tun oder zu wagen?
00:10:27: Das ist ja doch schon bedeutender.
00:10:30: Schritt, den man ja na tut.
00:10:31: Wie gesagt, wir haben ja Kontakt zum Verkäufer aufgenommen vor dreieinhalb Jahren, waren dann im Gebäude selbst drin, haben dann oder ich durfte dann erstmalig verstellen, wie schön das Gebäude auch von innen ist.
00:10:43: Sicherlich auch durch DDR-Architektur nicht unbedingt verschönert worden, aber trotzdem waren ja die alten Elemente alle zu sehen.
00:10:50: Also du kanntest das Haus jetzt noch nicht aus der Zeit davor?
00:10:54: Nein, ich kannte das nicht von innen, nur von außen.
00:10:57: Wir waren als Kinder nie hier, dann war zwischendurch, als es mal Lost Place war, was für uns spielte keine Rolle.
00:11:04: Wir waren anderweitig beschäftigt.
00:11:06: Und dann hier irgendwann rein, weil wir einfach gesagt haben, dieses Haus, dieses Substanz, man kann das nicht verfallen lassen.
00:11:10: Da ist noch zu viel gute Substanz drin.
00:11:13: Und wir haben ja die ersten großen Schäden gesehen.
00:11:15: Wir haben einen Flachdach, was leider arg gelitten hat, wo das Wasser zehn Jahre lang durchs Gebäude gelaufen ist.
00:11:21: Aber ... Ich sag mal, das Haus waren in einem relativ guten Zustand.
00:11:26: Und dann weiter zu gucken, wie es weiter verfällt, konnte man nicht zulassen.
00:11:30: Und das war so eigentlich dieser Impuls.
00:11:33: Wir müssen jetzt was machen, um das Haus zu erhalten und zu retten.
00:11:37: Was ging denn damals durch den Kopf, als du das erste Mal durchgegangen bist?
00:11:41: Hat sich die Bedeutung so bestätigt?
00:11:44: Ich glaube, die Bedeutung konnte ich damals noch gar nicht abschätzen.
00:11:46: Es war einfach wirklich diese ... Grundinteresse oder dieses Grundinteresse, dieses Haus nur vor dem Verfall zu retten.
00:11:53: Das war eigentlich diese Hauptambition, warum man das damals gemacht hat.
00:11:57: Und wenn es irgendwann zehn Jahre später irgendjemand kommt, der irgendein Konzept oder irgendetwas damit vorhat, ist auch in Ordnung.
00:12:03: Aber wir müssen es zumindest bis dahin erst mal bringen, dieses Haus.
00:12:08: Und das war trotzdem nicht so einfach für uns.
00:12:12: Ich habe es dann mit jemandem zusammengekauft, mit dem ich ins Uwe.
00:12:15: Und als wir dann wirklich so weit waren, zum Notar zu fahren, da war uns schon mulmig auf dem Weg nach Berlin.
00:12:22: Und selbst beim Notar, als dann der Vertrag zur Unterschrift da lag, hat Jens den Vertrag auch erst zu mir rübergeschoben.
00:12:28: Ich hab ihn dann wieder zurückgeschoben, hat ihn wiedergeschoben.
00:12:30: Wer unterschreibt dann nur zuerst?
00:12:32: Ich sag, wenn ich zuerst unterschreib, dann unterschreibst du nicht, dann sitzt alleine mit dem Ding an.
00:12:35: Also, das war schon so ein bisschen, ja, sehr abenteuerlich.
00:12:39: Und man wusste auch, man bindet sich jetzt, ja ... Riesenstein ans Bein.
00:12:45: Und du warst aber auch gleich von Anfang an hier mit drin.
00:12:47: Für mich war es in der Tat nicht lieber auf den ersten Blick, was das Haus angeht, weil ich mich auch, wie gesagt, für solche Häuser gar nicht so sehr begeistern kann, wie mich das tut.
00:12:59: Mich hat er die Platane im Park überzeugt.
00:13:03: Ich liebe diese Bäume und der Baum ist hundertfünfzig Jahre alt und einfach schön.
00:13:07: Er hat sehr gelitten über die Zeit.
00:13:09: Jetzt atmet er gerade ein bisschen auf.
00:13:11: Als ich die gesehen habe, hat es mich schon mitgenommen.
00:13:16: Ich muss aber auch ehrlich sagen, ich wusste, dass es der Lebenstraum meines Mannes ist.
00:13:21: So was geht nur, wenn beide komplett an einem Strang ziehen.
00:13:25: Ich hätte ihm gar nicht ausreden können, vermutlich.
00:13:29: Schüttelt gerade den Kopf.
00:13:31: Ich hätte es aber auch nicht gewollt.
00:13:32: Ich hätte es auch nicht gewollt.
00:13:33: Ich glaube, wir sind schon gemacht für so ein Projekt.
00:13:37: Und es ist aber auch so, niemand hätte im Ansatz ahnen können, was daraus wird.
00:13:43: Auch in dieser Kürze der Zeit bis jetzt hätte man absehen können, all die Dinge, die jetzt passiert sind.
00:13:50: Die hat ja keiner vorher gesehen.
00:13:51: Es ging ja wirklich nur darum, okay, dieses Haus soll vor dem weiteren Verfall gesichert werden.
00:13:56: Viel weiter haben wir ehrlich gesagt gar nicht gedacht und vielleicht war es auch ganz gut so.
00:14:01: Ihr hattet vorhin im Vorgespräch so eine schöne Anekdote erzählt, dass euer Sohn auch... die Idee hatte, dass man etwas mit diesem Haus anfangen müsste.
00:14:12: Die müsst ihr uns noch mal versuchen zu erklären.
00:14:15: Ja, wir haben zu Hause gesessen auf der Terrasse und dann kam unser Sohn Kord von der Schule.
00:14:20: Der Schulweg geht ja direkt am Haus vorbei.
00:14:22: Man konnte in den vergangenen Jahren immer weiter beobachten, wie die Wege durch die Wildnis immer größer wurden.
00:14:29: Die Fenster, die man noch gesehen hat, sind zerschmissen worden und unser Sohn kam nach Haus mit den Worten Mama, Papa.
00:14:37: Das mit dem Schloss, das geht so nicht weiter.
00:14:39: Ihr müsst da mal mit dem Bürgermeister reden.
00:14:41: Der Bürgermeister muss dieses Haus, der muss doch das kaufen.
00:14:43: Das kann doch nicht so schwer sein.
00:14:45: Das geht doch nicht, dass dieses Haus da so verfällt.
00:14:47: Ja, dann haben wir gesagt, Kort, das ist ein interessanter Gedanke.
00:14:51: Wir mussten uns beide schon anspunseln.
00:14:53: Und als es dann soweit war und wir dann wirklich unterschrieben hatten, sind wir dann abends, als ich aus Berlin zurück war, sind wir dann beide hoch zu ihm im Zimmer und haben ihm gesagt, Kort, wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.
00:15:06: Welche möchtest du denn zuerst hören?
00:15:09: Wir fangen mal mit der schlechten an.
00:15:11: Die schlechte Nachricht ist, der Bürgermeister wird dieses Haus, das Schloss, also das wird nichts aus dem Gedanken, das kannst du verwerfen.
00:15:19: Da war natürlich erst mal traurig die Ohren hin.
00:15:24: Und die gute Nachricht?
00:15:25: Ja, die gute Nachricht ist, wir haben es gekauft.
00:15:30: Und dann war unser Kind überglücklich.
00:15:33: Konnte dann auch nicht mehr schlafen gehen, glaub ich.
00:15:35: Und um es da noch mal komplett zu machen, haben wir kürzlich entdeckt, dass schon Michaels Vater, und ich glaub, deine Mutter hat das auch schon mal erwähnt, gleich am Anfang, dass dein Vater auch schon Ambitionen hatte, das Haus käuflich zu erwerben, schon vor längerem.
00:15:50: Es stand aber einfach lange Zeit nicht zum Verkauf.
00:15:52: Von daher ist es anscheinend so ein Familiending.
00:15:55: Genetisch
00:15:57: bedingt.
00:15:57: Genau.
00:15:58: Könnt ihr denn das Haus und seine Anlage an sich noch mal ganz kurz visualisieren?
00:16:03: Die jetzige Anlage, also wir haben fünfzehntausend Quadratmeter Fläche ringsherum, wie gesagt Wiesen in Teilpark, Hälfte, Hälfte ungefähr.
00:16:11: Das Haus selber ist über drei Etagen verteilt.
00:16:14: Wir haben zwei oder ein Hauptgeschoss, das ist die Bell Etage, die hat auch eine Deckenhöhe von vier Meter fünfzig ungefähr.
00:16:20: Das untere Geschoss hat eine Deckenhöhe von zwei und ein halb drei Metern.
00:16:25: ist die Wirtschafts-Ebene gewesen zu Grafenzeiten und dann haben wir einen Mansarddach mit einem Mansardgeschoss drin, wo aber auch eine Deckenhöhe von knapp drei Metern ist, also trotzdem relativ komfortabel, auch für spätere Nutzung.
00:16:38: Und dann haben wir auch noch einen schönen Dachboden, in dem wir uns gerade befinden, der eine eigene Atmosphäre hat.
00:16:44: Und das sind in Summe zweitausend Quadratmeter, nochmal so am Rande.
00:16:47: Wir haben hier oben auch noch gar nicht so gesessen wie jetzt für diese Aufnahme.
00:16:51: Ich finde es ganz schön, weil es hier auch immer so schön riecht nach so ein bisschen auch nach Heuboden, obwohl ja ja wahrscheinlich das eher das Holz ist.
00:16:59: Die Bell-Etage war dann schon das, worin ich mich so ein bisschen verguckt hab.
00:17:03: Also diese Repräsentationsetage für die Gäste, die man erreicht über diese dreiläufige Treppe von unten kommend, ist verbunden komplett durch Doppelflügeltüren.
00:17:13: Oder war ursprünglich mal verbunden durch Doppelflügeltüren.
00:17:16: Alle Räume miteinander von der einen Seite des Schlosses zu anderen bis in den Wintergarten hinaus.
00:17:21: Die waren dann teilweise ja durch die Krankenhausgeschichte, kommen wir sicherlich später noch mal zu, zugemauert.
00:17:27: Den Großteil haben wir jetzt wieder aufgemacht, haben auch ein paar Wände, die eingezogen wurden, wieder beseitigt, so dass wir Stück für Stück wieder zu diesem alten repräsentativen Charme zurückkommen.
00:17:38: Und was noch ganz, habt ihr ja vorhin auch so ein bisschen bemerkt, als wir ins Schloss reingekommen sind, bei uns geht es nicht trepp auf, sondern hinab.
00:17:46: Das ist ein bisschen untypisch.
00:17:47: Deswegen kommt auch oft der Gedanke auf, dass es eigentlich älter ist, weil Duchuro früher ja auch ein Ritter gut war, dass dieser Saal mit den vier massiven Säulen und diesem großen Kamm ... eigentlich eher so ein Rittersaal sein könnte.
00:17:59: Aber es ist wirklich in zweiundsehnt, zweiundsehnt, dreiundsehnt erst erbaut worden.
00:18:03: Und dieser Saal ist einfach, also die Treppe nach unten.
00:18:06: Man wollte in diesem Sockelgeschoss schon eine herrschaftliche Höhe für diesen Eingangsbereich.
00:18:11: Und deswegen, da es nicht unterkellert ist, hat man es eben nach unten gebaut, um es nach oben größer wirken zu lassen.
00:18:17: Und von da aus geht es dann in dieses Sockelgeschoss zu den Wirtschaftsräumen.
00:18:21: Auf der einen Seite war noch ein Familienarchiv der von Spirins.
00:18:25: Dann die Treppe eben nach oben in diese Repräsentationsetage mit dem Zugang zum Wintergarten.
00:18:31: Und darüber die Wohnräume befindlich.
00:18:34: Das ist die Version, die jetzt da ist.
00:18:36: Also das Haus wurde, wie gesagt, die von Bernhard von Spirin, dem ersten Grafen hier, so erbaut.
00:18:43: Dann wurde es, als es seinem Sohn Ulrich vererbt wurde, erst mit seiner Frau Clara erweitern lassen, jeweils um eine Achse an den Seiten.
00:18:53: Dann sind diese Renaissance-Gibel dazugekommen.
00:18:56: Ein großer Wohntrakt der Repräsentative Wintergarten mit der Freitreppe, die Schauplatz für alle Familienporträts und Bilder auch war.
00:19:07: haben einfach das Haus für sich größer repräsentativer gemacht, weil sie zum einen den Platz brauchten.
00:19:13: Sie haben unglaublich viel Personal gehabt.
00:19:14: Es waren fünfzig Räume, achtunddreißig Wohnräume ungefähr, die auch alle bewohnt waren vom Personal, teilweise von Hauslehrern.
00:19:24: Es war ein fröhliches Treiben im Haus.
00:19:28: Und sie wollten es auch einfach schöner und größer, weil Clara andere Dinge gewohnt war aus Kinder- und Jugendtagen und auch hier in dieses ländliche, dörfliche ein bisschen flair bringen wollte.
00:19:42: Und die ganze Anlage ist ja eigentlich noch ein bisschen größer.
00:19:44: Dazu zählt der Park, aber das Haus ist auch ausgerichtet nicht auf den Ort, sondern auf einen Nachbarort, der eigentlich auch mit zur Familie gehörte, wenn ich es richtig verstanden habe.
00:19:56: Der Hauptsitz war früher in Buso.
00:19:59: Das liegt nördlich von hier.
00:20:01: Deswegen ist der Haupteingang nicht wie üblich Richtung Dorf, Richtung Kirche ausgerichtet, sondern Richtung Buso.
00:20:09: Es gab vor dem Schloss ein Rondell, wo die Familie aus Buso hier die Verwandten besucht hat.
00:20:16: Deswegen diese nicht typische Ausrichtung zum Dorf.
00:20:19: Gibt es da noch irgendwelche Zeugnisse?
00:20:23: Die darauf hindeuten, also diese Achse existiert die noch?
00:20:27: Also es ist so, dass der Gutshof, der war schon viel früher da.
00:20:31: Der ist auch schon einmal abgebrannt zwischendurch, wurde dann wieder aufgebaut.
00:20:35: Der war ufermig ausgerichtet mit, ich glaube, sechs großen Stallgebäuden.
00:20:40: Und man hat dieses im Prinzip, als die Bahnstrecke hier angelegt wurde, wurde es dann nochmal attraktiver, das Gutshaus eben oder von hier aus das Gut zu verwalten.
00:20:50: Vorher hat man das aus Busu gemacht.
00:20:52: Und dann hat man dieses Gutshaus so gesetzt, dass der Haupteingang des Schlosses eben zum einen zum Gutshof zeigte, aber auch zum Mutterhaus nach Busu.
00:21:01: Es gab eine Straße, die wirklich, wenn man auf der Landkarte schaut, man könnte linear dranlegen, ganz gerade zum Mutterhaus nach Busu zeigt.
00:21:10: Du hast dich ja schon eingehend mit der Geschichte, mit der Chronik befasst.
00:21:15: Wo liegen denn die Ursprünge?
00:21:17: Die Familie von Schwerin ist die von Anfang an hier ansässig gewesen.
00:21:21: Der preußische Staat spielte auch eine gewisse Zeit lang hier wahrscheinlich eine Rolle.
00:21:25: Die Familie Schwerin hat schon sehr, sehr früh, ab dem fünften Jahrhundert schon, Ländereien auch hier besessen.
00:21:32: Zwischendurch waren viele Gutshöfe auch in Verpachtung.
00:21:37: Und mit Bernhard von Schwerin ... oder besser seinem Vater Karl, der der erste in Busow war, in dem Haus.
00:21:44: haben sie so nach und nach, nachdem sie ihre Kriegsdienste beendet hatten, haben sie diese Güter dann aus der Verpachtung zurückgeholt.
00:21:51: Und Bernhard, wie gesagt, war dann der Erste, der hier das Gutshaus erbaut hat und mit Valeria von Katte hier eingezogen ist.
00:21:59: und einem ihrer Briefe entnehmens, haben sie in diesem Haus dreiunddreißig glückliche Jahre miteinander verbracht.
00:22:05: Und sie ist dann, als er gestorben ist, nach Busu gezogen, hat dort ihren Witwensitz bezogen.
00:22:12: Und der Sohn Ulrich hat das hier übernommen.
00:22:15: Die Enteignung fand aber nicht direkt nach Kriegsende statt, also nicht im Mai oder Juni, Juli, wie auf den meisten Gütern, sondern deutlich später.
00:22:24: Ja, das Haus war schon mit Flüchtlingen besetzt zu dem Zeitpunkt, die Ulrich aber selber auch aufgenommen hat.
00:22:31: Sie haben sie selber ins Haus geholt.
00:22:33: Die ganzen Zimmer waren voller Flüchtlingsfamilien.
00:22:36: Dann saß eine Zeit lang auch die NSG-Leitung mit im Haus.
00:22:41: Gibt es noch so eine Anekdote, die ich gerade erst gelesen habe, dass ja auch einige Sachen gesprengt wurden dann noch so zu Kriegsende hin.
00:22:48: Und da hat ein Familienmitglied dann mal so geschrieben, dass sie, als sie anfingen, im großen Saal unter der Treppe irgendwas Technisches aufzubauen, was sie Angst hatten.
00:22:56: Sie wollen das Schloss noch sprengen auf dem letzten Metern.
00:22:59: Es war aber eine Funkstation für geheime Funksprüche.
00:23:02: Und Ulrich ist zu der Zeit dann wirklich schon in ein einzelnes Zimmer in die jetzige, also es wird später mal eine Toilette.
00:23:10: Damals war es eine die Damengardrobe.
00:23:13: Dort hat er in einem Zimmer gehaust mit seiner Haushälterin dann zum Schluss und hat dann im September den Bescheid gekriegt, dass er innerhalb von drei Stunden ein Koffer zu packen hat, den ertragen kann und sich dem Haus zu entfernen hat und auch nie wieder zu kehren hat.
00:23:27: Er ist dann in Antlamm untergekommen noch mal für sechs Wochen bei Bekannten.
00:23:32: Hat gehofft, dort bleiben zu können, aber sie wurden dann eben aufgefordert, einen Zug zu besteigen, einen offenen Zug, er war schon achtzigjährig ja auch zu dem Zeitpunkt.
00:23:42: Und dann ist er mit mehreren Zwischenstationen sechs Monate lang über verschiedene Lager bis nach Marburg verbracht worden, ist dort in einem sehr jämmerlichen Zustand, den er selber in seinen Tagebüchern gar nicht so beschrieben hat, aber seine Tochter hat es sehr deutlich formuliert, stark abgemagert und Läuseflöhe fast erfroren, hat ihn aus diesem Lager auch nur durch einen Trick gerettet.
00:24:06: und hat ihn dann zu sich nach Marburg geholt, wo er dann noch Dezember forty-sechs gelebt hat und dann mehr oder weniger.
00:24:14: bei recht guter Gesundheit eigentlich selber entschieden hat, dass es jetzt Zeit sei zu gehen und dann ist er auch einfach friedlich eingeschlafen nach dieser Ansage quasi und seine Tochter hat ihn dann heimlich, weil sie durften sich hier auch nicht wirklich blicken lassen und ehemalige Hausangestellte haben sie auch nur ja mit viel Angst reingelassen, hat sie ihn in einer Ohne im April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April Und hat ihnen, wie sie in einem eigenen Brief beschrieben hat, sie hat ihn nach Hause gebracht.
00:24:48: Und war dann auch noch mal im Schloss, hat auch noch mal versucht, an den Tresor zu kommen, hatte die Schlüssel aber nicht.
00:24:56: Und hat noch ein paar Gemälde mitgenommen, weil doch einige Angestellte aus dem Haus für die Familie Sachen auch gesichert hatten, die sie dann mitgenommen hat.
00:25:04: Und ja, so ist sie noch mal zu Besuch gewesen hier.
00:25:08: Genau, und Ulrich ist heimgekehrt.
00:25:09: Wie ging dann die Nachkriegszeit weiter?
00:25:11: Du hattest davon gesprochen, dass ja auch in der Krankenhausstation Meudavina untergebracht war.
00:25:17: Aber die unmittelbare Nachkriegszeit, da waren vor allen Dingen Flüchtlinge hier erst mal untergebracht.
00:25:23: Wie funktionierte das Haus in der Nachkriegszeit bzw.
00:25:27: bis kurz vor die Wände?
00:25:29: Mach ruhig.
00:25:30: Es
00:25:31: ist in den Schlossführungen sein Fahrrad, deswegen lasse mich das jetzt.
00:25:34: Ja, im Prinzip zum Kriegsernarhin sind ja natürlich auch viele Verwundete auch schon von der Front zurückgekommen nach Dururo.
00:25:42: Die wohnen dann zunächst im Mühlenstein.
00:25:44: Das ist hier eine Gaststätte im Ort gewesen zur damaligen Zeit.
00:25:47: Er ist untergebracht und auf dem Haus am Dorfplatz.
00:25:51: Aber schnell ist allen klar geworden, der Platz reicht nicht aus.
00:25:54: Das kommt zu viele Verwundete.
00:25:56: zurück.
00:25:57: Und dann ist man auf die Idee gekommen, die Verwundeten einfach ins Schloss zu bringen, weil dort mehr Platz war.
00:26:03: Und der Wintergarten eignete sich auch hervorragend als OP, weil dort ein ganz besonderes Licht ist.
00:26:10: Merkt man selber, wenn man jetzt reingeht, wir haben zwar jetzt nur eine provisorische Plane oben drüber gezogen, aber es ist trotzdem, das Abendlicht ist einfach faszinierend und es ist gut ausgeleuchtet als OP super zu nutzen.
00:26:22: Und so begannen die Geschichte als Krankenhaus.
00:26:25: Also es wurde dann Außenstelle des Anklammer Krankenhauses.
00:26:27: Ist dann ganz schnell umfunktioniert worden, nicht mehr als OP genutzt worden, also als klassisches Krankenhaus, sondern es wurde mehr oder weniger die Seuchenstation von Anklammen.
00:26:37: Alle, die mit irgendwelchen Krankheiten ankamen, wurden dann nach Doro verbracht, um dann hier auskurriert zu werden.
00:26:42: War keine schöne Zeit fürs Haus.
00:26:44: Denn es gab sehr viele Todesfälle.
00:26:46: Also man spricht von täglich bis zu sieben Toten.
00:26:49: In der Zeit ist auch... auch die Leichenhalle, die draußen steht, gebaut worden.
00:26:53: Ehemalige Schwestern, die hier gearbeitet haben, haben uns auch erzählt, wie schwierig es auch war, selbst die Toten dann die steilen Treppen teilweise runter zu schaffen.
00:27:02: Also wirklich unter vollem Körper-Einsatz mussten sie da zugange sein.
00:27:07: Und dann ist die Phase der, ich sag mal, solchen vorbeigegangen.
00:27:12: Man hat viel dann zum Schluss mit tuberkulose Krankung zu tun gehabt.
00:27:16: Das war so das letzte, was so als ... Krankheit hier so durch lief.
00:27:20: Und die tuberkulose Kranken sind dann irgendwann aber auch so gewesen, dass die Medizin so weiterging, dass sie nicht unbedingt mehr gestorben sind.
00:27:27: Das wurde dadurch mehr ein Kurheim, ein TBC-Kurheim, die Mottenburg hat man dazu gesagt.
00:27:32: In der Zeit sind auch draußen ein paar zwei Liga-Hallen entstanden, die existieren heute noch während vom Ortsansässigen Karnevalsverein genutzt als Vereinsheim.
00:27:41: Und damit kehrte auch so langsam wieder auch geselliges Leben ins Schloss zurück, weil ... die Patienten, die hier gewesen sind, haben halt ein Jahr, anderthalb Jahre hier Zeit verbracht.
00:27:50: Und dann gab es ein Krankenhausband und in dem Zusammenhang wurde leider auch der Wintergarten überbaut.
00:27:57: Wir haben da jetzt einen sehr unschönen Klotz vorne drauf, wo eigentlich die Terrasse hingehört.
00:28:02: Aber es war einfach der Gemeinschaftsraum, der gebrocht wurde.
00:28:06: Wie gesagt, das gesamte Haus an sich wurde umgebaut.
00:28:08: Die großen Seele waren für Krankenhausbetrieb ungeeignet.
00:28:11: Das heißt, man hat Wände eingezogen, um einzelne Patientenzimmer wieder zu bekommen.
00:28:16: Durchgangszimmer wurden so verbaut, dass Türen wieder geschlossen worden sind, dass man wirklich einzelne Krankenhauszimmer entstehen lassen konnte.
00:28:24: Ja, und so ist das Haus dann aus der... Tuberkullosezeit, mehr oder weniger in ein Pflegeheim umgewandelt worden.
00:28:31: Alle, die grundsätzlich austerepiert waren, aber nicht alleine leben konnten, sind dann nach Doro gekommen.
00:28:37: Und das war eigentlich die Geschichte bis zum Ende, dass es dann das Kreis Pflegeheim wurde hier in Doro und so eigentlich auch am Ende geschlossen wurde.
00:28:46: Es wurde Gott sei Dank, muss ich sagen, in three ninety noch einmal komplett saniert.
00:28:52: Wir haben ein neues Dach bekommen, der Dachstuhl, in dem wir uns gerade befinden.
00:28:56: Sieht man auch, also viele neue Elemente drin.
00:28:58: Komplett neu eingedeckt, doppelgedeckter Biber Schwanz, alles schön vermörtelt, heute unbezahlbar.
00:29:05: Dieses Dach hat diesem Haus das Leben gerettet, muss ich einfach so sagen.
00:29:08: Das ist das A und O, kein Wasser von oben ist viel wert und die Fenster sind komplett gewechselt worden.
00:29:13: Wir hatten dann doppelt verglasste weiße Holzfenster im gesamten Haus und die gesamte Heizungsanlage wurde auch erneuert.
00:29:21: Der Heizkessel steht heute noch.
00:29:23: Das Problem an der ganzen Sache war nach der Schließung des Gebäudes war Kupfer sehr wertvoll.
00:29:29: Das heißt, die gesamten Kupferleitungen sind alle wieder rausgerissen worden, die haben alle Beine bekommen, sind verschwunden in alle Himmelsrichtungen.
00:29:35: Ja, die Heizung, alles, was nicht nie zu nagelfest war, wurde rausgetragen.
00:29:39: und so ist das Haus dann... ...vom Pflegeheim legezogen worden erst und dann noch zwei Jahre weiter genutzt vom Heimatverein hier aus dem Ort, bevor es dann ganz abgeschlossen wurde.
00:29:51: Und jetzt dann... bis Zweiundzwanzig eigentlich ungenutzt Leerstand und gerade in den letzten zwei Jahren dem Verfall preisgegeben wurde während dieser Corona-Phase.
00:30:01: Viele Jugendliche haben sich hier halt wirklich, das war der Dorfspielplatz.
00:30:06: Man war unentdeckt, ringsum war alles grün, keiner hat es gesehen.
00:30:09: Ab und zu hat beim Dorf noch Scheibenklirren gehört, mehr war nicht zu erkennen oder zu hören vom Schloss.
00:30:13: Zwanzig Jahre Leerstand, warum hat es das Haus so schwer gehabt in der Zeit?
00:30:18: Ja, weil es eben ein Lost Place war, weil es durch ein Wald ringsrum gut versteckt war.
00:30:23: Man konnte beobachten, wie die Zäune jeden Tag ein bisschen mehr runtergetrampelt waren und die Wege im Schlosspark immer breiter wurden.
00:30:30: Und ja, es ist einfach ein unbeobachteter Abenteuerspielplatz war.
00:30:35: In der Zeit ist auch leider sehr, sehr viel kaputt gegangen.
00:30:37: Also der Dorfgrund ist ja auch immer wieder reingegangen und hat Fotos gemacht.
00:30:41: Am Haus und von daher wissen wir auch, wie lange Stuckelemente oder der wunderschöne Holzeinbauschrank in der Bibliothek noch heil waren.
00:30:48: Und dass es nicht hätte jetzt restauriert werden müssen, wenn man es einfach heil gelassen hätte.
00:30:53: Wie drum ist es auch so?
00:30:55: Es waren Jugendliche dabei, die mittlerweile über Projekte, die wir auch mit der Schule zusammengemacht haben, wieder zurückgefunden haben und jetzt in diesem Verein mitarbeiten und mithelfen.
00:31:04: Und das ist eine ganz tolle Sache.
00:31:06: Und wir haben auch toll bis auf eine kleine Ausnahme ganz am Anfang mal nie wieder irgendwas Negatives hier am Haus erlebt.
00:31:13: Ja, ein Reiz war wahrscheinlich wirklich einfach mal auch einen Punkt zu setzen oder einen Flock einzuhauen.
00:31:20: oder wie soll ich das sagen, dass man einfach mal ... mit eigeninitiative auch was bewegen kann im Dorf.
00:31:26: Dass man einfach sagt, okay, wir machen das jetzt einfach.
00:31:29: Wir sind natürlich ins private Risiko gegangen.
00:31:31: Wir haben ja schon gesagt, das Haus ist nicht einfach irgendwie übertragen worden.
00:31:34: Es wurde wirklich gekauft.
00:31:36: Es ist auch in der entsprechenden Summe über den Tisch gegangen.
00:31:38: Das muss man dann schon wollen.
00:31:40: Aber am Ende war es wirklich so, dass wir gesagt haben, so geht es nicht weiter.
00:31:43: Und wenn nicht, wir werden.
00:31:45: Na ja, man muss auch ganz ehrlich sagen, wir brauchen beide schon immer irgendwie ein Projekt.
00:31:50: Das muss man auch sagen.
00:31:51: Wir waren ja dann auch eine Weile mit Familiengründung, Hausbau und den Kindern beschäftigt.
00:31:55: Aber so ein bisschen sind die ja jetzt auch schon aus dem ganz pflegeintensiven Alter raus.
00:32:01: irgendwie brauchen wir beide schon immer ein Projekt.
00:32:04: Jetzt haben wir ein neues Kind.
00:32:06: Und
00:32:08: das, was ihr halt auch gut könnt, dass andere Leute damit anstecken.
00:32:10: Also das war für mich als Nicht-Orts-Ansässiger eben doch Wahnsinn zu sehen, wie viele sich hier sofort beteiligt haben.
00:32:16: Ich kenne die beiden natürlich jetzt schon lange und gut, aber ich habe mich auch gefragt, okay, wie ... Wie willst du es hier voranbringen?
00:32:21: Wie soll es hier funktionieren?
00:32:23: Aber dann zu sehen beim ersten Arbeitseinsatz, dass hier eben achtzig Leute stehen, die wirklich mit anpacken.
00:32:27: Da waren unzählige Kettensägen dabei.
00:32:30: Die ganzen Bäume sind nur so gefallen.
00:32:32: Das war schon beeindruckend.
00:32:34: Und ja, das hängt unter anderem auch an euch, dass die Leute da eben so gerne mit dabei sind, weil es eben vorangeht, weil es für den Ort ist, weil es nicht ... irgendwie nur ein geschlossenes Gebäude bleiben wird, sondern es ist halt offen,
00:32:46: es
00:32:47: soll für den Ort sein.
00:32:48: Und das, glaube ich, macht das hier besonders.
00:32:50: Nimmt
00:32:50: uns noch mal ganz kurz in diesen Moment mit.
00:32:52: Ihr habt euch dann den Schlossen hier anzupacken, habt die Dorftrommel gerührt und habt alle eingeladen, mitzuhelfen.
00:32:58: Oder war von Anfang an gleich klar, das ist eine Riesen-Community.
00:33:01: Jeder hat Lust, diesen Platz zu sichern.
00:33:04: Wir
00:33:04: konnten gar nicht einschätzen, wie die Resonanz aussieht.
00:33:07: Wir wussten, das wird irgendwie einen Ruck geben im gesamten Ort.
00:33:11: Wir haben es dann Ende Juni, im Jahr zweiundzwanzig, haben das auf der Gemeindevertretung dann öffentlich gemacht, in der Gemeindevertredersitzung.
00:33:19: Dann war es aber so, wir haben noch gar keine Idee gehabt, wie gehen wir es jetzt genau an.
00:33:23: Wir hatten zwei Tage vorher die Kaufsumme überwiesen und waren damit dann berechtigt, das Haus überhaupt erst mal zu betreten.
00:33:29: Und in dem Moment haben wir einfach nur bekannt gegeben, wir haben es jetzt gemacht, dass alle Bescheid wussten.
00:33:35: Und dann haben sich die Ereignisse in den nächsten Tagen eigentlich mehr oder weniger überschlagen, weil die Leute auf uns zugekommen sind und haben gefragt, wann können wir dann mal kommen, wir wollen mithelfen.
00:33:45: Und davon haben wir uns entschlossen, dann mit Juli einen größeren Arbeitseinsatz zu organisieren.
00:33:50: Man muss bedenken, wir hatten kein Wasser, wir hatten kein Strom, wir hatten nichts hier.
00:33:54: Wir hatten nur ein Urwald und haben im Prinzip alles aus dem Transporter heraus mit Stolenschmieren und mit Kuchen ausgeben und Bratwurst auf dem Gasgrill.
00:34:01: Ja, und im Prinzip wussten wir auch gar nicht, wie viele Leute kommen.
00:34:05: Die Leute, die kommen, was können die?
00:34:07: Was haben die für Technik dabei?
00:34:08: Haben die Technik dabei?
00:34:09: Wie gehen wir damit um?
00:34:10: Aber es war so ein Gewusel ums ganze Haus herum.
00:34:13: Es war einfach nur faszinierend.
00:34:14: Und diese Stimmung unter den Mithelfenden war eigentlich nur faszinierend.
00:34:18: Vom ersten Moment an.
00:34:19: eigentlich muss man sagen, man hätte das nicht im Ansatz erwarten können, was jetzt hier passiert ist oder was auch immer noch passiert.
00:34:25: Also kann man ja gar nicht vorhersehen.
00:34:28: Eigentlich war ja dann der Fokus um das Haus, wollen wir jetzt sichern und jetzt müssen wir aber erst mal irgendwie den Urwald ringsrum beseitigen und naja, helfende Hände wären ganz gut, wir laden mal ein.
00:34:39: Diese Resonanz und alles, was danach passiert ist bis heute.
00:34:44: ist unfassbar und macht uns auch demütig und macht uns dankbar.
00:34:50: Ich habe permanent ein schlechtes Gewissen, auch den Vereinsmitgliedern.
00:34:54: Wir haben ja dann auch einen Verein gegründet gegenüber, weil die hier unglaublich viele Stunden arbeiten.
00:34:58: Und ich habe eigentlich immer das Gefühl, wir sind in einer, wir müssen euch was zurückgeben, Schuld.
00:35:03: Und die sagen dann immer, nein, und es macht uns doch Spaß.
00:35:05: Oder wir wollen das und ihr müsst euch nicht, also ihr müsst nicht dankbar sein so in diesem Übermaß.
00:35:11: Aber ich habe trotzdem immer das Gefühl, wir sind den so viel schuldig, dass wir das niemals zurückgeben können.
00:35:15: Aber was ich nochmal verstehen muss, ist, dann hattet ihr ein Haus.
00:35:19: Ihr hattet dann am Ende auch die Leute, die vor dem Haus standen und mithelfen wollten.
00:35:24: Aber hattet ihr auch eine Idee, was aus dem Haus schon werden kann?
00:35:28: So eine Art Vision?
00:35:30: Oder war es erst mal die Vision zu sagen, das Haus muss erst mal gesichert sein?
00:35:35: Und der Rest, der findet sich dann schon.
00:35:37: Also ganz ehrlich, hatten wir keinen wirklichen Plan.
00:35:41: Eigentlich völlig naiv.
00:35:43: Jetzt im Nachgang völlig naiv.
00:35:45: Aber damals machte das alles Sinn.
00:35:47: Und bin mein Mann auch einfach blind gefolgt.
00:35:51: Vertrauensbeweis.
00:35:53: Vielleicht ist das auch gut so, dass man vorher sich gar nicht so viele Gedanken macht, was alles so kommt.
00:35:58: Und ich sage auch immer wieder als einer der häufigsten Sätze, den ich glaube ich sage, wir kommen gar nicht zum Pläne machen, weil dieses Haus einfach seinen eigenen Plan mit uns hat.
00:36:08: Ganz, ganz viele Dinge, also, achtzig, achtzig, neunzig Prozent von den Sachen, die hier stattfinden, sowie auch dieser Termin heute, sind Sachen, die wir nicht von uns aus in die Wege geleitet haben, sondern die zu uns kommen.
00:36:20: Und dieses Haus macht das in und in einem Takt, der manchmal sogar für uns schon sportlich ist, dass wir den überhaupt halten können.
00:36:31: Es war klar, dass das ... Wir sind keine kleine Gemeinde und wir haben zum Beispiel kein Café mehr.
00:36:36: Wir haben wenig Möglichkeiten mal einen großen Raum anzumieten und solche Sachen.
00:36:40: Da war klar, es soll in die Richtung gehen.
00:36:42: Daher auch von Anfang an klar, wir wollen es nicht für privat, wir wollen es nicht zumachen.
00:36:46: Es soll ein offenes Haus sein für Gäste, für Leute aus dem Ort, für Veranstaltungen.
00:36:51: Das war schon klar und dass wir auch Räume schaffen wollen, die anmietbar gemacht werden können, dann für Festivitäten so.
00:36:58: Die Richtung war schon so klar, aber ein genauer...
00:37:04: Der allererste Arbeitseinsatz, der denn hier anstand, was war Gegenstand der Arbeiten?
00:37:11: Wir haben.
00:37:12: drei Tage vorgearbeitet.
00:37:14: Da muss ich zugeben, also wir sind hier nicht durch das zugewucherte Tor gegangen an dem Samstagmorgen, sondern wir hatten zumindest schon den Schloss Vorplatz beräumt mit schwerer Technik, dass wir überhaupt erst mal einen Ausgangspunkt hatten.
00:37:26: Man konnte dann von der Stelle aus das Haus auch schon wieder sehen, aber links und rechts um das Haus herum war immer noch der Urwald.
00:37:33: Im Prinzip, nachdem wir die Leute gesehen haben, die da waren, die Kettensägen, die da waren, die Aschern, die da waren und die vielen fleißigen Helfer, war uns klar, wir bilden zwei Trupps.
00:37:41: Ein Trupp geht links, Einen Trupp geht rechts rum und hoffentlich treffen sich abends auf der anderen Seite, sodass wir wirklich wieder Luft und Licht ans Haus bekamen.
00:37:48: Dann war wie gesagt die untere Etage komplett zugemauert, die Fenster.
00:37:53: Also die Fensterfülle waren ausgehängt, die standen im Haus und das Haus war zugemauert und wir haben dann angefangen die Öffnung alle wieder herzustellen, sprich das Mauerwerk wurde wieder rausgeschlagen, um erstmal das Haus atmen zu lassen, das auch wieder Licht in die untere Etage reinkam.
00:38:06: Und man hat es auch richtig gemerkt, dieses Haus hat einmal so ganz tief ausgeatmet.
00:38:09: Was waren denn jetzt die größten Herausforderungen bisher, seit ihr drei Jahre, inzwischen hier?
00:38:15: Ja, alles ist irgendwie eine Herausforderung.
00:38:17: Also es gab es irgendwelche geht nicht, gibt es nicht.
00:38:22: Was ist groß?
00:38:23: Also für andere ist vielleicht groß.
00:38:25: Wir müssen dann ein Fenster einbauen.
00:38:28: Wir wechseln gerade in den Neunundneunzig.
00:38:30: Ich glaube, wo es schon auch ein kleiner Prozess war, war, dass der Schlossverein sich so findet, wie er sich jetzt gefunden hat.
00:38:38: Anfangs, also bei den ersten Arbeitseinsätzen, wie gesagt, achtzig Leute teilweise.
00:38:42: Viele davon sind wiedergekommen, manche nicht.
00:38:45: Es gibt mittlerweile so einen harten Kern, der wirklich regelmäßig dabei ist.
00:38:49: Wir haben jetzt auch um die achtzig-Mitglieder im Schloss.
00:38:52: Und ja, das jeder so ein bisschen seine Rolle findet.
00:38:54: Also jeder bringt ja verschiedene Sachen mit, die er kann.
00:38:56: Wir haben teilweise Zugezogene, die jetzt in Rente sind, die kennen sich mit Holz aus.
00:39:01: Manche haben früher auf dem Bau gearbeitet, die können bestimmte Sachen einfach sehr gut.
00:39:06: Andere sind wieder jünger, vielleicht handwerklich nicht so begabt, kümmern sich um Social Media oder solche Sachen.
00:39:11: Da gibt's auch
00:39:12: welche von dir.
00:39:12: Genau, jeder findet so ein bisschen seine Rolle im Verein.
00:39:15: Und das ist aber auch das, was es eben besonders macht, dass jeder das mitbringt, was er halt kann.
00:39:21: Aber das hat eben ein bisschen Zeit auch gebraucht, bis ich das rauskristallisiert hab.
00:39:25: Jeder wusste, wie der Ander vielleicht tickt, was er für Macken hat.
00:39:29: Und das eben auch so ein bisschen zu nehmen weiß.
00:39:31: Und ich glaube mittlerweile sind wir da sehr gut zusammengewachsen.
00:39:34: Ja, ich glaube eigentlich gar nicht, dass es so baulig ist.
00:39:38: Da hat mein Mann immer so ... schon die ganz genaue Vorstellung, wie dieses Haus in zwanzig Jahren mal aussehen wird.
00:39:45: Das hat er von Anfang an so in sich gehabt und das wird so nach und nach Stück für Stück, so wie auch Gelder ist oder Fördertöpfe eben auch angezapft werden können, wird das abgearbeitet.
00:39:56: Aber in der Tat so dieses Zusammenfinden der Menschen ist so, das haben wir jetzt gestern auch wieder.
00:40:00: die Dame, die unten jetzt zwei Etagen unter uns die Kunstausstellung macht.
00:40:04: Die war vorgestern noch sehr skeptisch, weil das Haus eben noch durch dieses ganze Fenster einbauen sehr sehr staubig war.
00:40:10: noch gar nicht so repräsentativ.
00:40:12: Und die hat vorhin in ihrer Öffnung auch gesagt, in ihrer Öffnungsrede.
00:40:17: Für sie war es absolut faszinierend, wie dieser Schwarm hier gestern eingefallen ist und innerhalb von drei Stunden jeder wusste, was er zu machen hat, jeder wusste, wo er was zu holen hat.
00:40:27: und innerhalb von drei Stunden war dieses Haus Pico Bello und und so wie es sein muss und die Energie und diese Kraft, die die von diesen Leuten ausging.
00:40:35: und es ist schon so ein bisschen eine gewachsene Sache.
00:40:38: und ja klar gibt es auch mal auch untereinander ein bisschen querelen.
00:40:44: Es gehört einfach dazu, wenn sehr unterschiedliche Menschen zusammenkommen, die würden sich im normalen Leben niemals begegnen, teilweise.
00:40:51: Und hier funktioniert es.
00:40:52: Aber für diese große Sache finden sie sich dann auch immer wieder zusammen.
00:40:56: Und das ist schön.
00:40:57: Aber ja, ich glaube, so ganz große Herausforderungen, wo wir gedacht haben, das kriegen wir gar nicht hin, gab es bis jetzt noch nicht.
00:41:06: Dafür sind wir auch einfach zu... Das
00:41:11: muss man auch dazu sagen, das ist aber auch das Grundmotto, was wir von vornherein auf vor dem Kauf uns schon auf die Fahnen geschrieben haben.
00:41:18: Ganz wichtig für uns ist, nicht müssen müssen.
00:41:22: Wenn wir hier viermal nicht hergehen, dann ist es auch so.
00:41:27: Wir machen das natürlich nicht, aber wenn es
00:41:30: jetzt mal nicht vier Tage sind, dann ist es schon viel.
00:41:33: Ja, weil diese so ganz oft stehen Gäste hier und sagen, oh Gott, es ist noch so viel zu machen und was soll es mal werden?
00:41:39: Und oh, haben Sie keine Angst vor den ganzen Aufgaben?
00:41:44: Ja, und dann sagen wir auch immer, es ist von Anfang an ja klar, dass so ein Haus niemals irgendwie Geld zurückbringt.
00:41:50: Du wirst niemals was einnehmen.
00:41:53: keinen Zeitdruck eigentlich, wenn wir ihn uns durch Termine nicht selber machen, was uns aber gut tut.
00:42:00: Wenn wir Termindruck haben, dann performen wir besonders gut.
00:42:04: Also dann muss eben vor dem Sommer fest, müssen jetzt noch die Wege in Park in den nächsten vier Wochen und vor der Hochzeit im August muss noch die Decke rein, damit beim Catering da nix aufs Befehl fällt.
00:42:16: Aber eigentlich haben wir keinen Druck.
00:42:18: Wir müssen gar nichts.
00:42:19: Und wenn wir morgen sagen, okay, bis hierhin und nicht weiter, dann schließen wir die Tür ab und gehen nicht mehr her.
00:42:23: Das haben wir im Hinterkopf.
00:42:25: Und dadurch fühlt es sich immer so an, als wenn die Pflicht fertig ist und der Rest ist kür.
00:42:30: Aber es ist auch eigentlich das Gegenteil der Fall.
00:42:32: Also die Leute, die vor drei Jahren mal hier waren und gesehen haben, wie es losging, sind eigentlich mal erstaunt, wie es jetzt schon aussieht.
00:42:37: Also wie viel schon passiert ist.
00:42:39: Und ich glaube, damit hätte auch vorher keiner gerechnet.
00:42:42: Es ist schon ein sehr hohes Tempo und hoher Takt, der hier ...
00:42:46: Ja, und wir haben ja mit unseren Vereinsmitgliedern, wir können sie ja nicht nur ausbeuten, wir haben ja Silvester hier zusammen gefeiert, alle.
00:42:52: Und da hab ich eine schöne Rede gehalten und hab versprochen, dass wir dieses Jahr selber lachen, ein bisschen ruhiger machen und dass wir Vereinspflege noch ein bisschen mehr machen und gar nicht so viel bauen und arbeiten.
00:43:04: Dann kam diese Fördermittelgeschichte spontan mit den Fenstern dazu.
00:43:09: Und jetzt ist es ... doch wieder ein ganz schöner Takt.
00:43:12: Und ich werde dann nochmal Silvester.
00:43:14: noch mal neu ansetzen für im
00:43:17: Jahr.
00:43:18: Da nehmen die das als Drohung auf, wenn du sagst, es wird ruhiger.
00:43:21: Das
00:43:23: hat sogar ein Vereinsmitglied schon gesagt, es geht schon fast so schnell.
00:43:26: Wenn man so ein Haus wie dieses wie Schloss Duchero umbaut, dann will ja eigentlich auch immer der Denkmalschutz mitsprechen.
00:43:32: Und häufig ist die öffentliche Meinung, die, dass man da etwas machen muss, dass man vielleicht nicht unbedingt will und was am Ende vielleicht auch noch viel Geld kostet.
00:43:41: Wie gelingt die Einbindung des Denkmalschutz?
00:43:44: Das ist bei euch.
00:43:45: Also wir haben ja aufgrund der zeitlichen Not für den Abruf der Gelder, für die Fenster, waren wir eigentlich positiv überrascht, wie gut wir dann doch mit der unteren oder oberen Denkmalschutzbörde zusammengearbeitet haben.
00:43:56: Die waren auch wirklich sehr wohlwollend, muss man so sagen.
00:43:59: Vielleicht auch weil sie sich mit dem Projekt beschäftigt haben und gesehen haben, was wir hier auf die Beine stellen und wie wir hier als kulturelles Zentrum von Duro wieder funktionieren.
00:44:08: Die waren hier vor Ort.
00:44:09: Grundsätzlich ist es so, dass wenig Unterlagen überhaupt existieren, warum dieses Haus denkmalgeschütz ist, was genau denkmalgeschütz ist und wie auch immer.
00:44:17: Und ich glaube ... Wahrscheinlich dem geschuldet, dass man sich selber schon viele Gedanken gemacht hat.
00:44:22: Und selbst auch so ist, dass man die schönen Türzargen in der Belletage, also würden wir nie auf die Idee kommen, die irgendwie rauszureißen oder zu vernichten oder sonst irgendwas.
00:44:31: Man möchte ja so viel wie möglich von der Astrophosensubstanz erhalten.
00:44:34: Und wenn man so auf die Behörden auch zugeht und mit denen zusammen auch arbeitet, dann kriegt man die auch ganz schön auf seine Seite gezogen.
00:44:41: Und dann sind sie auch gerne bereit, mit einem zu diskutieren.
00:44:45: Man schafft das schon.
00:44:46: Wie eng
00:44:46: ist da der Kontakt zur Behörde?
00:44:48: Der ist relativ gering.
00:44:51: Wie gesagt, wir haben diesen Vororttermin gehabt.
00:44:54: Zwei Termine hatten wir jetzt mittlerweile mit der Denkmalbehörde hier vor Ort.
00:44:58: Im Endeffekt ist es so, sie möchten immer gern mitgenommen werden, sprich alles, was wir macht, muss angemeldet werden, allen wohnen dran.
00:45:03: Aber sie sind auch, wie gesagt, wohlwollend unseren Vorschlägen gegenüber aufgetreten.
00:45:08: Ja, und es war auch eine der ersten Sachen, die wir gemacht haben, dass wir die geholt haben.
00:45:12: Mit dem Baumbestand haben wir es auch so gemacht, dass wir da jemanden geholt haben, die von Anfang an eben gucken dürfen, was ist da.
00:45:19: Und dadurch waren die gleich uns wohl gesonnen und hatten auch, glaube ich, sehr schnell das Gefühl, okay, hier hat es auch ein bisschen Hand und Fuß und wird auch vorangehen.
00:45:29: Und ja, dadurch, wie gesagt, können wir uns da überhaupt gar nicht beschweren, sind wir auch glücklich drüber.
00:45:38: Werke jetzt nicht gerade überall zu finden sind auf der Straße und eine Projektförderung noch irgendwie mit einem Bewilligungszeitraum verbunden ist.
00:45:46: Da gibt es enge Grenzen.
00:45:48: Wie löst ihr solche Probleme?
00:45:50: Wir sind dann Gott sei Dank auf dem Land unterwegs.
00:45:53: Da kennt jeder jeden.
00:45:55: Netzwerk ist das A und O. Da ist auch Jens Uwe sehr, sehr engagiert bei.
00:46:00: Der kennt eine ganze Menge Leute.
00:46:02: Ich kenne auch eine ganze Menge Leute.
00:46:04: Da kriegt man ganz schnell die Handwerker mit ins Boot und spricht auch ganz klare Worte mit ihnen.
00:46:10: Seit ihr in der Lage schafft ihr das bis dahin, schafft ihr es nicht.
00:46:13: Und am Ende ist es so, jeder weiß, wo der andere wohnt.
00:46:17: Und wir möchten uns auch Zukunft in die Augen gucken können.
00:46:19: Also deswegen sind alle bemüht, ein gutes Verhältnis zu schaffen.
00:46:23: Und das ist nicht so anonym vielleicht, als wenn ich in mitten von Berlin irgendwie so eine Immobilie hätte und mir dann irgendein Handwerker suchen muss.
00:46:30: Ja, und ich muss auch sagen, die Gewerke aus dem Ort, also unsere neue Sanitäreinrichtung unten, unser Dorfheizung Sanitär-Mann, den ist das dann auch eine Freude herzukommen und das zu machen, der Fließendleger teilweise dann auch am Wochenende.
00:46:46: Von daher haben wir auch im Verein ja noch Leute, die handwerklich begabt sind.
00:46:50: Mein eigener Mann gehört dazu.
00:46:52: Der stiehlt mit den Augen, wenn er Handwerkern zuschaut und kann sehr viel auch selber.
00:46:56: Und wir haben im Verein auch einen Dachdeckermeister und haben welche, die mit Elektrik können und haben welche, die die Wände wieder in Ordnung bringen.
00:47:05: Ja, sag mal, den Teil, den wir mit unserer eigenen Hände Arbeit schaffen können, dafür haben wir eben auch viele Leute, die es handwerklich gut können.
00:47:12: Und für die großen Sachen, das ist eine andere Geschichte, sowohl baulich als auch finanziell, so wie die Fenster oder auch das Wintergartenprojekt, das läuft dann wirklich über größere Fördertöpfe und wird dann auch an Firmen gegeben, die es dann machen.
00:47:24: Diese kleinen Sachen so Stück für Stück baulich das Haus wieder in Nutzung zu bringen, das machen wir in der Tat mit unserem Inner Circle unseres Vereins, das sind so so thirty-fünf Leute.
00:47:34: die eben ganz aktiv hier immer wieder zu kleineren Arbeitseinsätzen jetzt auch zusammenkommen.
00:47:39: Sehr, sehr regelmäßig.
00:47:41: Wie hat denn das Dorf hier vor Ort auf euer Engagement bis jetzt reagiert?
00:47:45: Ich glaube, anfangs waren sie vielleicht, also waren auch Skeptiker im Ort unterwegs.
00:47:51: Muss man einfach so sagen, ist natürlich normal, wenn niemand so ein Projekt nimmt, dann heißt das ja klar.
00:47:56: Wollen wir erst mal abwarten, dann haben wir noch erklärt, wir möchten erst gerne zu einem öffentlichen Ort machen.
00:48:01: Das klar verstehen wir.
00:48:02: Na, wir warten mal ab.
00:48:04: Mittlerweile ist es so, dass sich im Dorf ganz schnell Traditionen entwickeln.
00:48:09: Man erstaunt also einmal gemacht schon das Traditionen, wenn es gut ist.
00:48:12: Und wir sind jetzt soweit, dass wir bestimmte Festlichkeiten etabliert haben.
00:48:18: Wir machen einmal im Jahr unser Weihnachtsglühn.
00:48:21: Das machen wir bewusst immer am achtundzwanzigsten Dezember, egal welcher Wochentag.
00:48:25: Es liegt einfach daran, es ist zwischen den Feiertagen.
00:48:28: Also nach Weihnachten vor Silvester.
00:48:30: Das ist meist so eine tote Familienzeit, weil ich das mal so sagen soll.
00:48:34: Wir haben viele Heimkehrer, die ihre Eltern besuchen, die treffen sich dann hier und dann möchten die auch ihre ehemaligen Klassenkameraden treffen oder alte Bekannte.
00:48:42: Wo trifft man sich?
00:48:43: Am Schloß.
00:48:44: Achtundzwanzig der Dezember.
00:48:46: Weihnachtsglühn läuft.
00:48:48: Osterfeuer machen wir es ähnlich.
00:48:49: Da wird nicht ganz so viel Tarar gemacht.
00:48:51: Das findet mehr außerhalb des Breudes statt.
00:48:54: Dann wirklich Feuerschalen, Bratwurst, Glühwein.
00:48:56: Bier, je nachdem.
00:48:58: Alle sind glücklich, sind da.
00:48:59: Sommerfest der Gemeinde, Anfang Juli immer, findet mittlerweile auch in diesem Jahr erstmalig direkt am Schloss statt auf dem Schlossgelände, sodass die Leute schon merken, wir öffnen das Haus wirklich.
00:49:10: Also wir reden nicht nur, wir machen es auch.
00:49:13: Wie gesagt, jetzt die Kunstausstellung, die gerade unten stattfindet.
00:49:16: Wir haben mit der Schule sehr enge Zusammenarbeit.
00:49:19: Weihnachtskonzerte haben hier stattgefunden für die Schule.
00:49:21: Die jungen Philharmoniker waren schon hier, haben Konzerte für die Grundschule gegeben.
00:49:25: Ja, und so können wir eigentlich die Latte von Terminen aufzählen, dass die Leute sagen, aha, das läuft wirklich, das funktioniert.
00:49:32: Und die kommen gerne hierher.
00:49:33: Warum glaubst du, dass der Ort hier so identifikationsstiftend ist?
00:49:38: Ich glaube, das hat viel mit der Geschichte zu tun, dass immer Zentrum vom Ort war.
00:49:43: Wir haben es vorhin auch schon gehört, auch die Grafen, die hier waren, waren eigentlich sehr beliebt für sich, sehr um die Bevölkerung gekümmert haben.
00:49:50: Und ja, das wissen die Doroa.
00:49:52: Das heißt, das ist quasi das Zentrum gewesen und soll jetzt auch wieder werden.
00:49:57: Es kommt sehr gut an, wenn die Feste wieder hier gefeiert werden, wenn man einen zentralen Anlaufpunkt hat.
00:50:04: Dadurch, dass es so ... ... ja, geöffnet ist und jeder eigentlich gerne gesehen ist und auch jeder mit anpacken kann, auch jeder mal mit reingucken kann.
00:50:12: Es ist nicht so, dass es irgendwie isolierend ist, sondern es war ja auch zum Anfang der Slogan, mit dem wir so gestartet sind, durchaus neue Mitte.
00:50:19: Und das ist es, glaube ich, jetzt schon geworden.
00:50:21: Und deswegen stehen da eben viele auch so hinter dem Projekt.
00:50:24: Egal von wo, wir sehen es ja auch teilweise von wo wir zum Beispiel Spenden bekommen oder von wo die Website-Zugriffe sind, sind eben viele aus... kreisfall berlin von überall die sich dafür interessieren und ja das gerne hier verfolgen.
00:50:37: Der Verein hat ja Mitglieder offenbar aus der gesamten Breite des Ortes.
00:50:42: Wie hat sich's entwickelt?
00:50:43: Also man hat ja auch jetzt stand heute oftmals so den Eindruck, wir sprechen hier von sechszig, siebzig, achtzig Menschen, die hier aktiv dann arbeiten.
00:50:52: Also es hat jetzt irgendwie auch den Charakter von so einem Happening.
00:50:55: Wie hat sich die Sache so entwickelt, dass es so ein zentraler Bestandteil des Dorflebens sein kann?
00:51:02: Ich glaube schon durch die drei Veranstaltungen, also die, die wir... Ostern und Weihnachten machen und dann aber auch mit allen Vereinen des Ortes dieses Sommerfest zusammen.
00:51:11: Solche Sachen sind schon wichtig für die Menschen, weil ja doch nicht so viel ringsrum an Zerstreuung da ist.
00:51:17: Es ist schon schön, wenn so ein... doch recht großer Ort.
00:51:20: Wir sind ja doch von Dorf recht groß.
00:51:22: Solche Sachen regelmäßig macht, wo man zusammenkommen kann.
00:51:26: Ich glaube schon, dass das sehr verbindet.
00:51:28: Ansonsten haben wir dann relativ zügig diesen Verein gegründet und von Anfang an da auch guten Zulauf gehabt.
00:51:35: Und sind ziemlich schnell ein bunter Haufen geworden, der dieses gemeinsame Ziel hat, diesen Ort zu bewegen und zu beleben.
00:51:45: Und so hat, wie es klingt, die zweijahre Corona-Phase haben natürlich ihre Spuren hinterlassen in der Bevölkerung.
00:51:53: Die waren alle ausgehoben nach irgendwelchen Projekten, die wieder gemeinsam stattfinden können.
00:51:58: Und nicht jeder in seinem Kämmerlein weggesperrt wird oder wie auch immer.
00:52:02: Und das war so.
00:52:03: dann dieser Startschuss, den wir dann gegeben haben, zweiundzwanzig.
00:52:08: Und da haben wir jetzt ein Projekt als Gemeinde für alle gemeinsam.
00:52:12: Und deswegen sind so viele aufgesprungen auf diesen Zug.
00:52:15: Genau, ich glaube, auch dieser Sinn, dieser Zweck, der dahinter steckt, dieses Gebäude erhalten, wieder auf Vordermann bringen.
00:52:20: Also nicht nur irgendwas tun, sondern irgendwas Sinnstiften das tun.
00:52:24: Ich glaube, das ist auch für viele wichtig.
00:52:26: Ich glaube schon, dass man es auch einfacher hat, wenn man aus dem Ort ist.
00:52:30: Die Menschen sind hier so ein bisschen ... Brödisch-Norddeutscher Charme und ich habe es ja in einiger Podcast-Folgen auch so gehört, dass nicht alle das Glück haben, dass so viel aus dem Ort unterstützt wird.
00:52:42: Liegt glaube ich schon daran, dass mein Mann auch Urdurcherrohr ist, eben einer von hier dann auch so ein bisschen, hat das schon damit zu tun.
00:52:51: Man muss aber auch Dinge machen, die zu den Leuten passen, die hier leben.
00:52:56: Und wenn dann das vielleicht nicht handfest genug ist so für die Dorfbevölkerung, manchmal dann... Dann fühlen die sich nicht so mitgenommen und dann passt es vielleicht auch nicht so gut.
00:53:05: Von daher, glaube ich, da haben wir irgendwie so ein bisschen ... Wir haben dann eben auch diese Kunstausstellung hier drin, aber wir verkaufen zum Osterfeuer auch Zweiunddreißig Kästenbier.
00:53:14: Punkt.
00:53:15: So ist es.
00:53:16: Was uns auch noch mal interessieren würde, wer hat sich persönlich vielleicht an euch drei gerichtet?
00:53:22: Euer persönliches Leben dadurch verändert?
00:53:24: mit dieser Entscheidung?
00:53:26: Gar nicht.
00:53:28: Fangen du mal an.
00:53:29: Ja, für mich persönlich war es so, dass dadurch ich jetzt dohoer geworden bin.
00:53:33: Das heißt, ja, also ich war schon recht viel aktiv hier im Verein und musste eigentlich immer so zwanzig Minuten hierher fahren, was vollkommen okay ist, aber auf
00:53:43: Dauer nervt
00:53:43: es sich doch, wenn man oft herkommt.
00:53:45: Und ja, meine Frau war dann auch von Anfang an voll mit in dem Projekt hier mit drin und hat dann gesagt, wo wir gesagt haben, wir wollen irgendwann mal in uns ein Haus kaufen.
00:53:53: Ja, dann eigentlich am meisten sind machtoho.
00:53:55: Das heißt ... Durch den Schlossverein und durch das Schloss sind wir jetzt eigentlich hier gelandet und fühlen uns sehr wohl.
00:54:02: Es ist schön, jetzt die kurzen Wege zu haben.
00:54:03: Man kann noch mehr hier dabei sein.
00:54:05: Man kann auch mal sagen, okay, man geht mal eine Stunde für Rasenmehen hierher oder ähnliches.
00:54:08: Und für mich war es sehr, sehr einschneidend.
00:54:11: Das
00:54:12: hat unser ganzes Leben auf den Kopf
00:54:14: gestellt.
00:54:15: Was soll ich sagen?
00:54:15: Also am Anfang hab ich's, glaub ich, gar nicht so überblickt und hab dann immer gesagt, aber die Kaufsumme, okay, aber dann ist ja der Verein da und es kann jetzt nicht sein, dass unser privates Geld oder unsere gesamte Freizeit in dieses Haus geht.
00:54:30: Hat natürlich nicht geklappt.
00:54:31: Also es ist einfach so, dass schon wahnsinnig viel Zeit hier am Schloss dann verbracht wird.
00:54:37: Und da muss ich auch einfach nochmal unseren Familien und auch unseren Freunden riesen Dank aussprechen und den ganzen Vereinsmitgliedern.
00:54:43: Ohne die wär das alles.
00:54:44: Das ist gar nicht möglich.
00:54:45: Wir haben auch noch zwei Kinder, die eine Oma hat heute Mittag gekocht für beide.
00:54:50: Die andere Oma hat sie jetzt abgeholt und zu sich genommen bis morgen.
00:54:53: Weil wir morgen auch noch mal die Kunstausstellung hier haben.
00:54:56: Ohne diesen ganzen Rückhalt hätte das niemals funktioniert.
00:55:00: Und ja, das Leben ist natürlich ein völlig anderes.
00:55:03: Es ist ein sehr, sehr zeitintensives Hobby.
00:55:07: Aber es macht auch einfach ... Es macht so unglaublich zufrieden.
00:55:11: Es macht so unglaublich zufrieden.
00:55:13: Ich hab's ja auch schon an anderer Stelle mal gesagt, wenn man hier ganzen Tag Tapeten abreißt oder mit einem Spachtel an so einem Türrahmen steht, dann ist das nicht witzig nach sechs Stunden.
00:55:24: Aber an anderen Tagen, so wie heute, wenn man so in dieser Energie badet jetzt auch mit euch und diese tolle Rede zur Eröffnung der Ausstellung, vorhin dann, das trägt einen dann doch wieder sehr viele Wochen und Monate und ist einfach für mich einmalig besonders und hat unserem Leben eine Wendung gegeben.
00:55:43: haben, glaube ich, nicht viele Menschen im Leben.
00:55:45: Und da sind wir doch unglaublich dankbar.
00:55:48: Und wir verhinterlassen ja auch was für die nächste Generation.
00:55:51: Das ist auch so.
00:55:52: Und das macht einen schon ein bisschen stolz.
00:55:54: Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.
00:55:57: Schön, also man muss sich um manche Termine gar keine Gedanken mehr machen, weil Sylvester ist mittlerweile auch schon fast jetzt eine Tradition geworden.
00:56:04: Oster wissen wir, was wir machen, im Sommer wissen wir, was wir machen.
00:56:08: Das ist auch mal klar, so von daher.
00:56:10: Genau,
00:56:10: in den Mai getanzt wird auch mit traditionellem Spargelessen, war auch schon im zweiten Jahr traditionell und lustig war auch.
00:56:17: Micha hatte ja so einen kleinen Splin.
00:56:19: Im ersten Jahr ist er losgegangen und hat für jedes Schlossfenster Spots gekauft vor Weihnachten.
00:56:24: Und dann haben wir zu jedem Adventssonntag sind wir hergegangen und haben in jedes Schlossfenster einen Spot gestellt, sodass von außen alle Fenster beleuchtet waren.
00:56:32: Und im zweiten Jahr kam dann schon jemand im Dorf und hat gesagt, aber wenn wir jetzt spazieren, gehen wieder an den Adventsonntagen, dann ist doch das Schloss wieder beleuchtet, oder?
00:56:40: Das ist ja jetzt schon Tradition.
00:56:43: Und Harich wird es nur, wenn er dann ein bisschen spät dran ist und es schon dunkel wird und er muss alleine her und soll die Spots hier im Schloss verteilen.
00:56:51: Weil das ist in der Tat eine Sache, so gerne alleine hier.
00:56:55: Wir haben ja bei der Schatzausstellung, haben wir auch mal, ich ja nicht, aber Micha hat hier geschlafen, weil wir auf die Sachen aufpassen wollten und na.
00:57:02: Das ist schon ein bisschen unheimlich.
00:57:05: Ist halt ein großes Haus mit vielen dunklen Ecken.
00:57:07: Ja, und auch mit so viel Geschichte, die einen einholt, wenn man hier durchgeht.
00:57:12: Mir geht es ganz besonders so, weil ich diese ganzen Tagebücher und diese ganzen Sachen aus dem Alltag der Menschen auch gelesen habe und die ganzen Räume zum Leben erweckt werden und mit Seelen gefüllt sind.
00:57:22: Und ich bin eigentlich gar nicht so ein esoterischer Mensch, aber man wird schon sehr gefangen genommen.
00:57:28: Und dann spürt man es auch, wenn man hier ist.
00:57:31: Ja.
00:57:32: Und was für mich natürlich auch noch besonders war, war, wir durften als Erstes hier im Schloss unsere Hochzeitsfeier ausrichten quasi.
00:57:38: In diesem Jahr war sehr schön, war sehr festlich, hatte eben seinen eigenen Charme durch den Zustand, den das Schloss jetzt hat.
00:57:46: Das ist ja noch nicht fertig.
00:57:47: Die Wände sehen teilweise aus, wie sie aussehen.
00:57:49: Aber es war eine sehr schöne Feier und wir waren froh, dass wir feiern konnten und haben eine schöne Party auf die Weine gestellt.
00:57:56: Danke euch.
00:57:57: Alle, die hier feiern, die sagen hinterher, lasst die Wände doch so.
00:58:01: Warum wollt ihr die drei Schichten, die DDR-Lackfarbe von den Türen runterholen?
00:58:05: Sieht doch schön aus, so fleckig.
00:58:08: Die sehen das meistens gar nicht.
00:58:10: Da staun ich immer wieder drüber.
00:58:12: Du hast es ja gerade schon so ein bisschen erwähnt.
00:58:14: Das ist so eine ganz besondere Lebensverändernde Maßnahme.
00:58:17: War euch das überhaupt klar, wie facettenreich diese Entscheidung auf euer Leben wirkt?
00:58:21: Null.
00:58:22: Gar nicht.
00:58:23: Also das kann man auch gar nicht.
00:58:25: Kann man ja gar nicht vorhersehen, weil auch gar nicht abzusehen war, was alles auf uns zukommt.
00:58:32: Wir haben wirklich völlig naiv.
00:58:35: gar nicht so sehr darüber nachgedacht.
00:58:37: Und es ist auch, glaube ich, ganz gut so, dass man das gar nicht macht, sondern an den haarigen Tagen würde man dann vielleicht sagen, oh Gott, hätten wir es nicht getan.
00:58:45: An anderen Tagen sagt man dann wieder, naja, auf jeden Fall hätten wir es trotzdem gemacht.
00:58:49: Aber nein, das kann man gar nicht vorhersehen.
00:58:52: Also nein, nicht im Ansatz.
00:58:55: Das
00:58:55: ist so, ich vergleich das immer mit einem Häuslebauer.
00:58:58: Wenn der Häuslebauer auf seinem Richtfest steht.
00:59:01: und ganz stolz ist über das, was er schon geschafft hat.
00:59:04: Und alle Gäste, die da sind und bereits an der Haus gebaut haben, nur mit dem Kopfsteller denken, wenn der wüsste, was noch kommt.
00:59:10: Ich glaube, das trifft hier eigentlich auch zu.
00:59:12: Wenn wir vor gewusst hätten, was alles, also man kann das schon erahnen.
00:59:15: Man hat ja ganz naiv, läuft man dann doch nicht rein.
00:59:18: Ich glaube, sonst hätte ich es auch nicht angepackt.
00:59:21: Aber dass es dann so einen Umfang und vor allem so eine Fahrt aufnimmt, das war nicht vorher zu sehen.
00:59:27: Wie hat denn euer Umfeld darauf reagiert auf die Idee?
00:59:30: Meine Mutter hat reagiert mit den Worten, das wollte dein Vater schon.
00:59:34: Tja, meine Eltern haben wir dann mal zum Ramazotti auf die Terrasse eingeladen.
00:59:39: Und dann war ihnen klar, jetzt werden sie noch mehr Enkelkinderbetreuung.
00:59:43: Da waren sie ja nicht böse drüber.
00:59:44: Genau,
00:59:45: wenn sie noch mehr Enkelkinderbetreuung haben.
00:59:48: Aber da muss ich auch sagen, die haben auch schon so viel mitgewirkt hier und Kuchen verkauft und gebacken.
00:59:53: Und ja, unser Freundeskreis, also ich weiß schon, welche gab die gesagt haben, oh mein Gott, und so ein Riesenhaus.
01:00:00: Und habt ihr euch dabei gedacht, aber ... Uns hat neulich eine Dame, darauf hast du schon angespielt, im Dorf angehalten und hat gesagt, macht euch keine Sorgen, selbst die, die am Anfang skeptisch waren.
01:00:15: Die haben sich mittlerweile auch, die Stimmen sind sehr leise geworden.
01:00:19: Es ist eben auch ein Riesenhaus.
01:00:20: und natürlich sagt ein Außenstehender mit normalem Menschenverstand, warum macht man das?
01:00:28: Vor allen Dingen einfach so, ohne festen Plan, ohne wir wollen dann und dann das machen und dann ...
01:00:34: Das ist ja kein Investment, wo man sagt, wir wollen ja ein Hotel draus machen und wir stecken jetzt da Millionen rein und müssen das Geld sofort ... Nein, das ist wirklich, um der Sache willen, einfach entstanden dieses Projekt.
01:00:45: Ja, deswegen wollen wir auch gar nicht unbedingt offizielle Sachen hier drin haben, weil man dann schon wieder gebunden ist an bestimmte Richtlinien und ... Klar würde eine dauerhafte Vermietung an irgendeine Behörde oder an einen Amt oder wie auch immer, wäre eine sichere Einnahmequelle und würde bestimmte Grundkosten decken.
01:01:03: Aber eigentlich wollen wir es gar nicht unbedingt, weil man dann schon wieder so Grenzen hat und zeitlich auch gebunden ist und schon ganz gut so viel es jetzt ist.
01:01:13: Gibt es für euch wahrscheinlich für jeden einzelnen ganz individuell einen Lieblingsplatz, wo man besondere Erinnerungen oder besondere Entdeckungen gemacht hat?
01:01:23: Für mich ganz klar.
01:01:24: mittlerweile die Treppe, die von der Belletage runtergeht in die Eingangshalle, weil da meine jetzige Frau die Treppe runterkam zu unserem Lied und genau, ich glaube, das ist so ein Moment, den werde ich nicht vergessen.
01:01:37: und auch wenn ich das Bild sie vor dem Haupteingang, wo wir dann gestanden haben für die Trauung, das ist schon... Schon was ganz Besonderes.
01:01:43: Das
01:01:43: war auch besonders.
01:01:45: Mein Lieblingsort ist in der Tat eine Etage tiefer zur Parkseite raus.
01:01:50: Da haben wir einen Bereich mit so drei verwinkelten Zimmern, mit so Einbauschränken in den Abseiten.
01:01:57: Da zeigen eben zu drei Seiten Fenster da und unter anderem auch auf die Platane schaunt.
01:02:05: Da hat man auch den Zugang zur Dachterrasse, wo man mal raustreten kann und in den Schlosspark gucken kann.
01:02:11: Das ist schon so mein Lieblingsort.
01:02:12: neben der Platane natürlich.
01:02:14: Ich überlege die ganze Zeit, wo mein Lieblingsort ist hier am Haus.
01:02:17: Alles.
01:02:20: Das ist wahrscheinlich das erste Stück Dachterrasse, also oben auf dem Flachdach.
01:02:26: Da ist man nämlich auch ganz für sich, hat einen schönen Überblick über dem Park.
01:02:31: Das hintere Ende gefällt mir nicht so, weil ich habe leider Höhenangst.
01:02:33: Ich kann da nicht runter gucken.
01:02:37: Das erste Ende finde ich sehr schön.
01:02:40: Und ansonsten, glaube ich, finde ich das, was viele Fotografen und auch Hobbyfilmer und Co.
01:02:46: super finden, ist einfach der Blick durch den Flur in der Bell Etage Richtung Wintergarten, weil das ein ganz besonderes Licht ist.
01:02:54: Also wenn da die Abendsonne reinscheint, ja, das ist faszinierend.
01:02:58: Was ich auch noch faszinierend finde, sind die kleinen Gänge, die eben so versteckt sind.
01:03:02: Man kennt es aus Downton Abbey oder ähnlichen Serien, wo halt einfach die Dienerschaft dann unbemerkt im Hintergrund quasi die Herrschaften bedienen konnte.
01:03:09: Und dass es hier eben genauso ist, dass es eben verschiedene kleine Treppen gibt.
01:03:13: Das ist so, finde ich cool.
01:03:15: Es zeigt so, wie es früher eben funktioniert hat und wie es auch heute noch funktioniert, wenn wir Hilferanstaltungen haben.
01:03:19: Habt
01:03:19: ihr gesagt, das Haus ist für uns gebaut worden.
01:03:22: Zu den Besonderheiten von solchen Häusern zählen ja auch immer.
01:03:27: die Zeugnisse, die hier hinterlassen worden sind.
01:03:30: Und nun gab es hier gerade im Schloss Duchero ein bisschen Aufregung, weil hier besondere Dinge gefunden worden sind.
01:03:38: Und da müsst ihr uns mal ein bisschen mehr von erzählen.
01:03:42: Unser Haus hat einen Tresor, der offensichtlich in einer Wand verbaut ist.
01:03:46: In der ehemaligen Schlossaußenwand.
01:03:49: Nach dem Umbau ist es eine Innenwand geworden.
01:03:51: In den ehemaligen Privatgemächern des Grafen gelegen.
01:03:56: Der ist mit mehreren Farben DDR-Lackfarbe angemalt, hat kleine Häkchen dran.
01:04:00: Da hängen die Waschlappen dran zu Krankenhauszeiten.
01:04:02: Er ist sichtbar.
01:04:04: Er ist in der Dorfkronik, ist ein Bild von diesem Tresor.
01:04:07: Es ist auch nicht geheim, alle wussten es.
01:04:11: Neugierig und habe von Anfang an gesagt, wir müssen reingucken, wir müssen ihn aufmachen.
01:04:15: Mich aber immer der Meinung, der kann nur leer sein oder es sind Krankenhausakten drin.
01:04:19: Und ja, dann haben wir bei einem der Arbeitseinsätze noch ohne Strom damals mit Akku-Flex von hinten angefangen, den zu öffnen.
01:04:28: Und irgendwann werde ich, es wäre jetzt nie vergessen, in meinem Leben kam ein Ruf, ihr müsst mal alle herkommen.
01:04:33: Und dann sind wir alle in diesem Raum.
01:04:35: Wir waren auch nicht wenig Leute, es waren noch Kinder dabei sogar an dem Tag.
01:04:39: Mein Mann griff in diesem Tresor von hinten und zog ein vergibtes Stück Zeitungspapier heraus von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung.
01:04:54: von der Zeitung.
01:04:54: von der Zeitung.
01:04:55: von der Zeitung.
01:04:55: von der Zeitung.
01:04:56: von der Zeitung.
01:04:56: von der Zeitung.
01:04:56: von der Zeitung.
01:04:56: von der Zeitung.
01:04:57: von der Zeitung.
01:04:57: von der Zeitung.
01:04:58: von der Zeitung.
01:04:58: von der Zeitung.
01:04:58: von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung von der Zeitung.
01:05:01: von der Zeitung.
01:05:01: von der Zeitung.
01:05:01: von der Zeitung.
01:05:02: von der Zeit.
01:05:02: Aus dem Beginn des Buchdrucks eine Chronik der Stadt Bern.
01:05:06: Das sicherlich wertvollste Stück.
01:05:08: Unglaublich viele Schmuckstücke, teilweise graviert.
01:05:10: Ein sehr aufwendig gearbeiteter Taufbächer und Tafelsilber ganz viel.
01:05:16: Und wir haben einen Schatz gefunden.
01:05:18: Und diese Energie in diesem Raum, dieses Kribbeln, dieses Bauchkribbeln, das hat man als Erwachsener ... Wenn man vor so einem Podcast ganz aufgeregt ist, auch.
01:05:33: Da war es noch mal... Also ich hab diesen Moment auch wirklich so ganz bewusst.
01:05:36: Das weiß ich noch so genossen, weil ich wusste, das wird ja nie wieder passieren wahrscheinlich.
01:05:40: Und das war schon ein ganz besonderer Moment.
01:05:43: Und es ist dann ja auch ganz lange geheim geblieben, weil wir erst mal gar nicht wussten, wie wir damit umgehen sollen.
01:05:48: Wir waren erst mal mit den Bauern und anderen Veranstaltungen hier so beschäftigt.
01:05:51: Und dann haben wir ja, weil wir auch Kontakt zur Familie des letzten Grafen eben hatten durch den Urenkel.
01:05:56: durch den Enkel, Entschuldigung, Manfred Kritzinger, der leider verstorben ist.
01:06:00: im Dezember, haben wir dann mit ihm erst mal darüber gesprochen und im letzten Jahr dann auch mit dem Museum eine Sonderausstellung hier gemacht im Haus.
01:06:08: Jetzt ist er in Antlam im Steintor Museum in einer Sonderausstellung gerade zu sehen und haben viel über die Stücke herausgefunden, auch mithilfe der Familie.
01:06:18: Da muss ich auch sagen, wir haben wirklich unglaublich viel aus der Familiengeschichte eben auch von ihnen erhalten, auch persönliche Dinge aus der Familien- Tagebücher, also unglaublich wertvolle Sachen für mich auch, um diese ganze Geschichte lebendig zu machen, wenn wir hier die Schlossführung geben.
01:06:34: Und jetzt auch mit der Urenkelin, die uns jetzt besucht hat aus Amerika, auch noch ganz viel, da ist auch ganz vieles dazugekommen.
01:06:40: Die hat auch noch mal Silber Sachen mitgebracht, die zu diesen Sachen dazugehörten.
01:06:45: Und ja, das war ganz süß.
01:06:47: Sie hat neulich geschrieben, der eigentliche Schatz seid ihr.
01:06:50: Und das, was wir so aus der Familie erhalten haben und diese Verbindung ist aber auch ein großer Schatz, den wir noch obendrauf gekriegt haben zu den Sachen, die wir dort gefunden haben.
01:06:58: Aber es war schon unfassbar, so was zu finden.
01:07:02: Also da habt ihr auch unwahrscheinlich großes Glück, weil nicht in allen Häusern ... Die Dinge an ihren ursprünglichen Platz wieder zurückkehren.
01:07:09: Hier waren die Dinge schon immer an dem Ort.
01:07:12: Wie sie da hingekommen sind, wisst ihr, war es in den letzten Kriegstagen, dass man noch mal versucht hat, die Dinge irgendwie im Tresort einzuschließen.
01:07:20: Es wird wahrscheinlich so gewesen sein, dass man die wertvollen Sachen aus dem Haus schon dann versucht hat, in den Tresort zu packen.
01:07:26: Denn unter anderem dieses alte Buch.
01:07:29: was wir dort gefunden haben, die Chronik, wenn unten im Untergeschoss ein Archiv eigentlich existiert hat.
01:07:36: Warum liegt dieses Buch oben im Tresor?
01:07:39: Also wir vermuten, es ist aber nur eine Vermutung, dass der Graf wirklich diese Sachen bewusst in den Safe gelegt hat, um vielleicht auch in der Hoffnung zu sein, irgendwann doch wieder zurückzukommen und diese Sachen dann doch wieder... mitnehmen zu dürfen.
01:07:53: Also ich muss sagen, ihr habt mit so vielen Dingen eigentlich Glück.
01:07:56: Ihr habt nicht nur den Fund, sondern dieser Fund wird auch noch wissenschaftlich jetzt untersucht.
01:08:02: Er wird beforscht, insbesondere jetzt auch diese Chronik, die aus der Schweiz kommt.
01:08:06: Das Museum in Anklamm stellt auch noch seine Expertise zur Verfügung.
01:08:10: Und ihr habt eben auch noch reichhaltige Kontakte, zum Beispiel in die USA zu den Nachfahren der letzten Ducheroa-Grafen von Spirin.
01:08:20: Wie sind diese Kontakte?
01:08:22: entstanden, kamen die Grafen auf euch zu oder habt ihr geforscht, wo die Nachfahren leben?
01:08:28: Also, Dagmar hat sich relativ schnell nach dem Kauf bei uns gemeldet.
01:08:33: Damit konnten wir erst mal gar nicht so viel anfangen, weil wir uns mit der Schlossgeschichte gar nicht beschäftigt haben, muss ich ganz ehrlich sagen, von Anfang an.
01:08:42: Wir waren ja erst mal mit dem Haus beschäftigt.
01:08:44: Das kam dann wirklich erst, als der Gedanke dann kam, okay, wir könnten Schlossführungen geben und ich dann Ein Dank auch noch mal an unseren tollen Dorfgrundnisten, Herrn Kum, der das alles zusammengetragen hat über die ganzen Jahre nach dem Krieg.
01:08:59: Da konnte ich aus dem Vollen schöpfen und habe mir diese ganzen Unterlagen geholt und wir haben aus den ganzen alten Fotos, die wir auch haben, ist auch ein großer Schatz, das weiß ich.
01:09:07: und den ganzen Informationen, so diese Schlossführung zusammengebastelt.
01:09:10: Da sind wir dann auch so mehr in diese Familiengeschichte eingetaucht, haben erst mal verstanden, wer lebt dann da jetzt noch?
01:09:16: Haben dann festgestellt, okay, Manfred Kritzinger ist derjenige, der Nachfahrer, mit dem es jetzt auch zu sprechen gilt, in puncto Schatz.
01:09:24: Und da gibt es noch einen Neffen dazu, der auch von Anfang an sich bei uns gemeldet hat, eigentlich.
01:09:29: Also, wir sind erst mal gar nicht dazu gekommen, uns dazu melden.
01:09:32: Sie sind uns quasi zuvor gekommen und das freut uns natürlich sehr.
01:09:36: Und auch mit Dakbans Besuch war das jetzt einfach nur sehr emotional und sehr, sehr schön.
01:09:42: Und wir sind uns völlig im Klaren, dass wir unfassbar viel Glück haben mit diesen ganzen Sachen.
01:09:48: Und das ist uns auch eigentlich in jeder Minute bewusst.
01:09:51: Und ich weiß auch nicht, wo es herkommt.
01:09:52: Wir sind Sonnenkinder, das sage ich auch immer.
01:09:55: Wir haben ganz viel Glück, aber wir sind auch dankbar dafür.
01:09:58: Und wir wissen auch, dass es nicht selbstverständlich ist und ein bisschen hat es auch mit Erarbeiten zu tun.
01:10:05: Also Glück kommt auch, wenn man hart dafür arbeitet.
01:10:10: Und was bedeutet euch dieser Austausch für euch A. persönlich und B. für das Projekt?
01:10:17: Ich fälle ja schnell mein Herz an Menschen.
01:10:20: Und jetzt bei Dagmar war es auch so, Dagmar kam rein, sie hat mich in den Arm genommen und zur Begrüßung und es war sofort klar, wow.
01:10:29: Und dann haben wir den Samstag hier im Haus verbracht, wir haben dann den ganzen Sonntag uns Zeit genommen und sind mit ihr andere Häuser abgefahren, haben so eine kleine Rundreise gemacht zu den anderen Gutshäusern und die Sprachnachrichten, die dahin und her gegangen sind, hinterher, das ist schon, ja.
01:10:45: Man kann es schlecht in Worte fassen.
01:10:47: Vielmehr ist mir das mit Manfred Kritzinger auch an die Nieren gegangen.
01:10:53: Am Anfang war es ein bisschen distanziert, weil die nicht nur gute Sachen erlebt haben als Nachfahren, was ihre persönliche Familiengeschichte angeht.
01:11:00: Die sind beim ersten Mal hergekommen und hatten die Vorteile, dass wir das auch so unter ... Tisch fallen lassen wollen.
01:11:06: Er war dann ganz erstaunt und begeistert, dass wir Schlossführungen geben, wo wir ihre Familiengeschichte auch in die nächste Generation tragen.
01:11:12: Und als er dann gemerkt hat, wie viel er sich auch mit mir einfach unterhalten kann über diese ganzen Dinge und dass ich immer weiß, von wem er spricht und wer mit wem zusammen war und wie die Kinder hießen und was nicht so ganz einfach ist bei dieser riesen Ahntapel, ist es doch dann sehr schnell auch sehr eng und emotional geworden.
01:11:29: Und gerade, als es auf seinem Tod zu ging, noch mal sehr, sehr eng.
01:11:39: Es gibt nur eine einzige Sache, die ich anders machen würde, wenn ich zurückgehen könnte.
01:11:43: Ich hätte noch eher zu ihm mehr.
01:11:46: Kontakt gesucht, um noch mehr Austausch zu haben.
01:11:49: Wenn ich gewusst hätte, dass diese Zeit hinten raus zu begrenzt ist, als wir das letzte Mal hier im Haus waren, ich weiß nicht, ob es im September oder so war letztes Jahr, haben wir uns verabschiedet und da wusste ich schon, wir werden uns nicht wiedersehen.
01:12:00: Und danach habe ich dann noch mal alles gelesen, was ich so hatte, um alle Fragen noch loszuwerden.
01:12:05: Weil ich wusste, wenn er nicht mehr ist, habe ich keinen mehr, den ich fragen kann.
01:12:08: Dann werde ich vielleicht diejenige sein, die antworten muss auf solche Fragen.
01:12:12: Und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich das einfach eher ... Ja, aber das war mit diesem Schatzfund am Anfang eben so.
01:12:19: Da schlugen auch so zwei Herzen in meiner Brust.
01:12:21: Zum einen ist es so, es gehört uns, ja, aber es waren natürlich auch Dinge.
01:12:26: Seine Mutter hatte bestimmte Sachen handschriftlich signiert.
01:12:29: Und auch wenn er selber gesagt hat, vermutlich gehörten sie gar nicht unbedingt ihr, sondern waren Erbstücke, war es so, dass ich ja so ein bisschen hin und her gerissen war.
01:12:38: Es zu behalten, aber auch irgendwie, ja.
01:12:41: Teile in die Familie zurückzugeben.
01:12:42: Und er hat dann aber zum Schluss auch gesagt, nein, das passt jetzt schon so.
01:12:46: Lass das alles hier zusammen.
01:12:47: Und wir haben dann da so unseren Frieden gemacht, als er das letzte Mal hier war.
01:12:52: Und das würde ich dann einfach ein bisschen eher machen und hätte dann einfach noch mehr Austausch mit ihm haben können.
01:12:58: Das schließt eigentlich schon an die nächste Frage an.
01:13:01: Gibt es eigentlich Sachen, die ihr anders machen, würdet heute mit Rückblick auf die letzten drei Jahre?
01:13:07: Na, es führt ja alles, was man gemacht hat, führt ja zu diesem Punkt.
01:13:11: Und an diesem Punkt sind wir ja... Also es geht ja gar nicht, es sind Worte zu fassen.
01:13:16: Es ist unglaublich, was hier passiert ist in nicht nur... Also nicht mal dreieinhalb Jahren.
01:13:20: Was wir geschaffen haben, wie die Dynamik ist, die Leute, die Energie, das kann man ja gar nicht... Man kann das gar nicht begreifen und wir würden natürlich nichts anders machen, weil alles... was auch vielleicht beim ersten Mal nicht funktioniert hat, was jetzt vielleicht beim zweiten Mal funktioniert, auch mit Fördergeschichten und so.
01:13:38: Die haben uns ja hierher gebracht und wir sind auch immer so und es hat sich für uns auch immer bewahrheitet im Leben.
01:13:43: Wenn eine Tür zugeht oder eine Sache nicht klappt, dann hat das seinen Grund.
01:13:47: Es hat seinen Grund und im Nachgang weißt du, ein halbes Jahr später weißt du, warum das nicht funktioniert hat, weil etwas viel besseres kommt oder etwas, was viel mehr Sinn macht.
01:13:56: An der Stelle ist es vielleicht auch ganz spannend, was bedeutet es euch denn persönlich Teil dieses Denkmal zu sein.
01:14:02: Wie ihr schon gesagt habt, eigentlich ist sie nicht so geschichtsbegeistert, aber jetzt diese Familiengeschichte, wie sie die aufgesogen hat und eben auch weitergibt.
01:14:10: Mittlerweile sind meine Frau und ich auch.
01:14:12: quasi dabei uns einzuarbeiten in die Schlossführung und dann auch Schlossführung zu geben und diese ganze Geschichte dieses Haus hat und das eben weiterzugeben.
01:14:20: Das macht einfach wahnsinnig viel Spaß, auch wieder die Sachen so in den Zustand zu bringen, wie sie früher waren, egal ob jetzt mit den Fenstern oder wenn man die Böden sieht, die teilweise immer noch erhalten sind und die so viel Geschichte irgendwie ausstrahlen.
01:14:34: Also mich begeistert das sehr und deswegen ist es echt toll hier dabei zu sein, das wieder irgendwie zu erhalten.
01:14:40: zu restaurieren und macht Spaß.
01:14:42: Also
01:14:43: wir sprechen jetzt ja in den Führungen immer davon, der Bernhard hat es gebaut, der Ulrich hat es überbaut, dann kam der Krieg, dann kam die DDR-Zeit, dann kam die Wende, dann kam die ganze Menge Zeit nix.
01:14:54: Vielleicht wären irgendwann mal wir in einer Führung erwähnt.
01:14:57: Und was erzählt man sich da über euch?
01:15:01: Die haben es gerettet.
01:15:02: Nein, wir haben es inhaliert.
01:15:04: Wir hatten eine Schlossführung vor Kurzem.
01:15:06: Und dann hat jemand im Nachgang auch wirklich eine Summe Geld überwiesen.
01:15:10: Das schockt uns dann immer so ein bisschen.
01:15:11: Und den haben wir jetzt noch mal getroffen, den guten Mann und haben uns dafür bedankt.
01:15:15: Und dann hat er auch noch mal gesagt, ihr habt das Haus.
01:15:18: nicht nur gekauft und repräsentiert ist, ihr habt es eingesogen, ihr habt es inhaliert.
01:15:24: Und das merkt man mit jeder Faser, wenn wir darüber sprechen und das hat ihnen so begeistert,
01:15:32: dass er das Projekt weiter unterstützen möchte.
01:15:33: Genau, ja.
01:15:35: Wenn ihr auf Menschen trefft, die ganz ähnliche Intentionen haben, die ähnliche Dinge vorhaben im Leben, habt ihr einen persönlichen Rat, den ihr diesen Menschen geben würdet?
01:15:45: im Kontext?
01:15:46: zum Haus, Gutshaus retten.
01:15:48: Nicht
01:15:48: so viel darüber nachdenken.
01:15:50: Wenn man es bis zum Ende durchdenkt, sind es finanzielle Sachen.
01:15:56: Was kann ich baulig?
01:15:57: Welche Netzwerke habe ich?
01:15:59: Das spielt schon eine Rolle.
01:16:01: Da sind wir sehr komfortabel ausgestattet und gut gestartet.
01:16:05: Wobei ich auch immer sagen muss, dass mit dem Haus es war auch kein Zufall, dass es jetzt zum Verkauf stand.
01:16:11: Es war Schicksal, weil zehn Jahre vorher hätten wir die Netzwerke auch noch ... gar nicht so gehabt.
01:16:16: Und wir beide auch jetzt gar nicht so mit den Kindern und Familie.
01:16:20: Also wir wären noch gar nicht so weit gewesen.
01:16:21: Es sollte schon alles so sein.
01:16:23: Und ich glaube, wenn man sich es irgendwie so ein bisschen leisten kann, soll man gar nicht so viel darüber nachdenken bis zum Ende, weil dann macht man es vielleicht nicht.
01:16:32: Und
01:16:32: sich dann selber auch nicht so sehr unter Druck setzen.
01:16:35: Einfach, so wie Efi schon gesagt hat, es wird immer eine Lösung fürs Problem gehen.
01:16:40: Man muss vielleicht mal eine Nacht länger drüber schlafen, vielleicht mal zwei und drei, aber sich davon nicht beirren lassen.
01:16:45: Ja, und bei so großen Projekten auch einfach, es macht schon Sinn, Leute mitzunehmen, wenn du das auf deiner eigenen Schultern laden willst.
01:16:53: Klar, wenn jetzt zwei sagen, wir holen uns so ein Haus und wollen für uns die nächsten zwanzig Jahre Stück für Stück jeden Raum ein bisschen und ... dann ist es vielleicht anders, die wollen dann vielleicht gar nicht so viel Input von außen, aber wenn man so ein großes Projekt eben auch wirklich schnell vorantreiben will und es auch offen gestalten will, dann brauchst du Leute, die dich unterstützen.
01:17:13: Ich denke, es macht schon vieles einfacher und hier wäre nichts, nichts so, wie es ist, wenn wir unsere Vereinsmitglieder nicht hätten und die vielen Menschen, die uns mit diesen tausend Sachen.
01:17:28: Wir haben auch so einen tollen Film auf unserer Website, den Franka da für uns gemacht hat.
01:17:34: Das sind alles Sachen, die könnte man nicht bezahlen, die kann man nicht wieder gut machen.
01:17:38: Und wenn das alles nicht wäre, dann ist es schon gut, wenn man Leute mitnimmt.
01:17:42: auf dem Weg.
01:17:43: Das wäre auch das, was ich gesagt hätte.
01:17:44: Also man muss wirklich versuchen, vielleicht die Leute vor Ort mitzunehmen, weil das ist das, was das hier auch so erfolgreich macht.
01:17:50: Weil einfach die Leute aus dem Ort mit dabei sind, mit anpacken.
01:17:53: Und ich glaube, das ist schwierig, wenn man irgendwo einfach nur hinkommt.
01:17:56: Das für sich macht, dann geht es zwar vielleicht auch voran, aber deutlich langsamer.
01:17:59: Und das ist das, was hier eben so gut funktioniert, ist alle mit anpacken.
01:18:03: Man muss ja auch immer so ein bisschen verbinden.
01:18:05: Das ist mir bei der Schatzaustellung auch aufgefallen.
01:18:07: Wenn man da jetzt als Besucher hinkommt und guckt in die Vitrine und dann ist da ein Silberteller und ja, da ist eine Kette okay.
01:18:14: Und dann geht man auch wieder raus.
01:18:17: Und ja, dann, wenn du aber dazwischen stehst und dann erklärst, warum dieser Taufbächer so aufwendig gearbeitet ist und für wen der war und warum der, dass die Königin zur Taufe zugegen war.
01:18:27: Und das ist deswegen so ein besonderer Taufbächer ist.
01:18:29: Dann verbindest du, also du bindest die Menschen, Du musst sie emotional einfangen.
01:18:36: Das gelingt uns hier im Haus gut mit den Führungen.
01:18:42: Das ist ein bisschen unser großer Bonuspunkt.
01:18:46: Wie lebt es sich zwischen Ideal und Wirklichkeit zwischen Traum und Alltag?
01:18:52: Wieso zwischen?
01:18:55: Gute Antwort.
01:18:56: Für uns gibt es gar kein Ideal.
01:18:59: Wir haben uns gar nicht, wir haben uns einfach keins gemacht im Vorfeld.
01:19:03: Und wir sind weit über ideal hinaus gerade.
01:19:07: Also unsere Wirklichkeit ist ja viel höher, als ein Ideal hätte sein können.
01:19:11: Und dadurch können wir einfach nur jeden Tag von einem Ort zum anderen grinsen und das Ganze feiern.
01:19:18: Also wenn ich mal zwischendurch so Phasen habe, wo ich denke, oh, das müssen wir auch noch, da steckt viel Arbeit drin und dann auch... Hat man solche Momente, dass man da steht, oh Gott, wie wollen wir das angehen?
01:19:31: Machen wir jetzt so weiter?
01:19:31: oder wie wollen wir das realisieren?
01:19:33: Und dann guckt man sich einfach mal in seinem Telefon die letzten drei Jahre an.
01:19:37: Und dann stellt man fest, oh, was haben wir nicht alle schon bewegt?
01:19:41: Selbst im letzten Jahr, wenn wir jetzt die Führung für Sommerfest vorbereiten, überlegen wir schon, da sind immer Wiederholungstheter dabei, die alle Jahre.
01:19:48: dann kommen zu den Führungen.
01:19:50: Was können wir denen jetzt schon wieder Neues präsentieren?
01:19:52: Und wenn ich denn nur darüber nachdenke, dass wir bei der letzten Sommerfestführung in einen Sandloch geguckt haben, wo jetzt eine fertige Toilette drin ist oder wir eine Platanenallee draußen angelegt haben, die es im letzten Jahr noch gar nicht gab, wir hatten noch nicht mal einen Abwasseranschluss im letzten Jahr.
01:20:09: Haben wir dieses Jahr alles.
01:20:10: Und wenn man so nur das letzte Jahr Revue passieren lässt, dann ist man unwahrscheinlich stolz auf das, was wir hier alle geschaffen haben.
01:20:16: Wie findet man euch denn?
01:20:17: Also wir haben zum einen natürlich eine Homepage, schloss-duro.de.
01:20:22: Wir sind auf Facebook, wir sind auf Insta.
01:20:24: Ja, wir sind da eigentlich auch recht aktiv, posten recht viel.
01:20:27: Von daher kriegt man da eigentlich immer die neuesten Infos.
01:20:30: Wir informieren dann auch, wenn Veranstaltungen sind.
01:20:33: Manchmal mal auf Podcasts, aber ...
01:20:36: Neuer Ding.
01:20:37: Teilweise kommt ab und zu mal das Fernsehen vorbei.
01:20:40: Wir waren
01:20:41: auch schon mehrfach hier.
01:20:42: Das sind auch Sachen, die wir nicht fassen konnten am Anfang, dass hier das Fernsehen herkommt und NTV und NDR.
01:20:50: Man wächst mit seinen Aufgaben.
01:20:52: Habt ihr noch einen Wunsch, den ihr euch vorstellen könnt?
01:20:55: Mein Wunsch wäre, dass die Meinschaft so gut bleibt, wie sie jetzt ist.
01:20:59: dass da nicht irgendwann irgendwas vorfällt oder passiert, sondern es ist einfach so eine gute Stimmung bleibt, wie es jetzt ist, dass wir so schöne Feste feiern, dass wir so viel zusammen schaffen und alle gesund bleiben.
01:21:10: Ja, ich hoffe auch, dass wir in diesem ... Am Anfang haben wir immer gesagt, das ist so der Anfangsflow, dieses neue ... Das ist ja schon dreieinhalb Jahre her und der Flow hält an.
01:21:20: Ich hoffe auch, dass es so harmonisch bleibt unter uns allen, dass es weiterhin so viel Spaß macht, dass wir da auch keinen verlieren.
01:21:28: Klar, umso mehr Mitglieder es werden, umso mehr muss man gucken, dass man auch alle immer mal so ein bisschen mitnimmt.
01:21:34: Und die neuesten Sachen, es passieren so viele Sachen zwischendurch.
01:21:36: Ich versuche dann alle, die dann mal wieder da sind, eine Weile nicht da waren, auf den neuesten Stand zu bringen.
01:21:41: Wir kommunizieren auch ganz viel über Spond.
01:21:43: Da sind auch alle Veranstaltungen, das haben wir so als Vereinstool.
01:21:47: Es macht sich ganz gut, dass wir die alle so mitnehmen.
01:21:50: und ja, fürs Haus natürlich das Wintergartenprojekt ist schon, wenn wir das durchbringen, es ist jetzt der unschönste Teil am Haus, der aber mal der schönste war und da müssen wir jetzt Uwe eben auch ein ganz großes, können wir schon mal vorne weg, einen Lob und einen Dank aussprechen, dass das wird da zu Ende bringen.
01:22:10: Da arbeitet er jetzt schon ganz intensiv drei Jahre dran.
01:22:13: dass wir da die Fördergeschichte durchbringen und den Bauantrag durchbringen und dass dieser Wintergarten wieder mit dieser Freitreppe dieses Gefühl aus diesem Wintergarten rauszukommen in den Park ist einfach ja unfassbar schön.
01:22:27: Und wenn das irgendwann wieder diese Treppe ist und da die erste Braut runtermarschiert, glaube ich, dann, das wird ganz groß.
01:22:37: Nehmt ihr denn noch Vereinsmitglieder auf?
01:22:39: Ihr habt ja nicht nur Mitglieder hier vor Ort wahrscheinlich.
01:22:42: Wir haben Vereinsmitglieder deutschlandweit.
01:22:44: Den ersten haben wir jetzt aus der Schweiz sogar dabei.
01:22:47: In der Regel sind das immer Leute, die irgendeinen Bezug zu unserem Gebäude haben, die hier mal als Flüchtlingskind aufgenommen worden sind, ein paar Monate drin gelebt haben oder hier gearbeitet, gewirkt haben, die aber trotzdem dann irgendwann in ganz Deutschland verteilt worden sind.
01:23:02: Also spricht dann auch Senioren, die möchten das Projekt trotzdem... unterstützen, sind deswegen Mitglieder geworden.
01:23:10: Wir haben trotzdem keine Grenze nach oben.
01:23:13: Wir sind froh über jedes neue Mitglied, über jeden, der sich hier weiter einbringen möchte.
01:23:18: Efi hat mal so schön gesagt, das ist ein Mitmach-Projekt.
01:23:20: Habe ich aber von Jens Uwe geklaut.
01:23:22: Der hat es mal gesagt, wir sind ein Mitmach-Projekt und es ist auch so.
01:23:27: Aber man muss nicht mitmachen.
01:23:29: Es gibt welche, die sind Beitragsmitglieder, sag ich einfach.
01:23:32: Und das sind oft dann wirklich Leute, die hier mal, wie gesagt, gelebt haben oder gearbeitet haben, die auch immer wieder hier am Schloss erscheinen.
01:23:38: Wir haben eine ältere Dame aus Hamburg, die in der Hausmeisterwohnung gewohnt hat als Flüchtlingskind, die einmal im Jahr mindestens hier vorbeikommt.
01:23:46: Jetzt eben stand unten eine Dame, die auch in dieser Hausmeisterwohnung, aber in einer anderen Dekade gewohnt hat.
01:23:51: Die wird jetzt wahrscheinlich unten noch auf uns warten, um mit uns zu reden.
01:23:54: Ja, man kann aber eben auch sich einbringen.
01:23:56: und mitarbeiten.
01:23:57: Und dann wird man in unsere Gemeinschaft aufgenommen und zum Arbeiten verdonnert.
01:24:01: Und Arbeit ist genug klar.
01:24:03: Gerade Spezialwissen ist immer gern gesehen.
01:24:05: Spezialwissen
01:24:06: ist immer gern gesehen.
01:24:07: Wir könnten noch ein paar Maurer gebrauchen für die Wände und die Decken.
01:24:11: Stuckerteuer wäre auch noch schön.
01:24:12: Stuckerteuer wäre gut.
01:24:16: Stuckerteuer,
01:24:17: das wäre so gut.
01:24:18: Obwohl, ich hab jetzt schon geübt.
01:24:21: Ja, aber es ist jeder gern gesehen.
01:24:24: Wir wollen in diesem Jahr die Hundert noch vollmachen.
01:24:26: Heute Morgen kam der erste oder einer der ersten Ausstellungsbesucher mit einem ausgefüllten Antrag um die Ecke.
01:24:35: Er hat gesagt, er ist jetzt Mitglied und vorhin haben auch noch mal zwei nachgefragt.
01:24:38: Also ich glaube, die Hundert, das machen wir dies ja noch.
01:24:41: Kann man auch auf der Webseite dann runterladen, den Mitgliedsantrag ausfüllen und zuschicken.
01:24:45: Also gerne das Projekt unterstützen.
01:24:49: Ansonsten kann man uns aber auch immer, wenn man mal hier vorbeikommt, und hier stehen Autos, einfach reinkommen ins Haus.
01:24:55: Das machen ganz, ganz viele.
01:24:56: Letztes Jahr auch schon Fahrradfahrer und Urlauber.
01:24:59: Einfach reinkommen wir, wenn wir die Zeit haben.
01:25:02: Und was haben wir meistens, dann fühlen wir auch gerne durchs Haus.
01:25:05: Man muss da ein bisschen Zeit mitbringen, wir können uns nicht kurz fassen, wie man jetzt wieder gemerkt hat.
01:25:10: Und man kann aber auch sich anmelden, wenn man das möchte.
01:25:13: Man kann Führung, das haben wir ganz oft, dass so Omi zum achtzigsten Geburtstag sagt, was sollen die alle in meiner Neubauwohnung?
01:25:19: Ich miet mir das Schloss an oder Omi kriegt es geschenkt.
01:25:22: Das hatten wir jetzt auch schon ein paar Mal und dann buchen die eine Schlossführung mit der ganzen Familie und kriegen hinterher eine Kaffeetafel im Speisesaal aufgebaut und ein Prosecco dazugestellt.
01:25:30: Und dann sitzt die Omi meistens völlig begeistert an dieser Kaffeetafel und sagt, oh, lass ich noch mal im Schloss Kaffee trinken kann.
01:25:37: Und die sind einfach nur glücklich, ist das schönste Geschenk überhaupt.
01:25:40: Solche Touren kann man auch individuell buchen.
01:25:42: Wir machen auch Touren jetzt zum Sommerfest dann, aber man kann auch ab zehn Leuten machen wir auch so.
01:25:47: Privatetouren, genau.
01:25:49: Ja, vielen Dank.
01:25:50: Das war der Gutshausportier aus dem Schloss Duchero mit Evelyn Schaaf, Michael Schaaf und Tobias Dust.
01:25:56: Wer hier vielleicht mal spontan vorbeikommt und ein paar Autos im Park sieht, der darf hier wahrscheinlich mal aufs Grundstück kommen und mal gucken, ob jemand von euch da ist.
01:26:03: Eine Frage habe ich noch, wie spendet man bei euch?
01:26:06: Ich
01:26:06: muss jetzt lügen, ich denke, die Bankverbindung ist auch auf der Homepage zu sehen.
01:26:09: Hier ist
01:26:09: auf der Homepage auf jeden Fall, genau.
01:26:10: Gibt es
01:26:11: auch ein PayPal-Link, wo man über PayPal ... auch seine Spende an
01:26:16: uns.
01:26:16: Findet mal alles auf www.schloss-duchero.de.
01:26:20: Und ansonsten auch gerne vorbeikommen bei Veranstaltungen.
01:26:22: Wir machen auch immer Spendenboxen im Haus und gerne unterstützen.
01:26:28: Denn wie gesagt, die Spenden unterstützen definitiv immer den Verein dabei, die Eigenmittel aufzubringen.
01:26:33: Dann Fördermittel sind das eine, sind in der Regel immer an Eigenleistung oder Eigenmittel gebunden und die verhindern so oft die ein oder andere Investition.
01:26:45: Und alles, was wir eben einnehmen an Spendengeldern, wird komplett im Schloss verbaut.
01:26:50: Und somit, das hat Lobby auch ins Ufer mal gesagt, wir machen aus einem Euro dann fünf durch zehn durch unsere Arbeitszeit, die wir halt nicht in Rechnung stellen.
01:26:59: Also,
01:27:00: das ist ein wunderbares Finale.
01:27:01: Wir bedanken uns bei euch.
01:27:02: Es hat großen Spaß gemacht.
01:27:04: Wir freuen uns auf jeden Fall, hier persönlich nochmal vorbeizukommen.
01:27:07: Bis bald.
01:27:07: Wir sehen uns in Doro.
01:27:09: Ja, bis zum nächsten Mal, sag ich mal, weil ich hoffe, wir sehen uns wieder.
01:27:12: Es war uns eine Freude.
01:27:14: Schöne Sidiarbeiter.
01:27:21: Schön, dass du unseren Podcast gleich bis zum Ende gehört hast.
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01:27:30: Und wenn du mehr von diesem Gutshaus-Pod hören möchtest, dann abonnier gleich hier unseren Podcast und unseren YouTube-Kanal.
01:27:36: Wir freuen uns auf dich.
01:27:38: Bis
01:28:02: bald.