Der Gutshauspod - Gutshaus Bülow
Bülow ist ein häufig auftauchender Name in der mecklenburgischen und preußischen Geschichte. Einer seiner bekanntesten Namensträger, Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz, kämpfte in den Befreiungskriegen gegen Napoleon neben Blücher und anderen. In Berlin ist eine Straße nach ihm benannt. Ob die Familie auch Namensgeber für den Ort und das Gut waren, ist ungewiss. Zwar saßen im 19. Jh. auch Bülows auf dem Gut. Ein Zusammenhang scheint jedoch eher zufällig. Möglicherweise ist der Ortsname slawischen Ursprungs. Bijelo, als etwas Weißes, ist ein möglicher Erklärungsansatz, denn in der Nähe existiert ein Hügel, der auch als Weißer Berg bekannt ist.
Während die Namensherkunft unklar ist, so ist über das Gut selbst mehr bekannt. Spätestens seit 1372 bestand hier ein landwirtschaftliches Gut. Zwar sind uns Vorgängerbauten des heutigen Herrenhauses nicht überliefert. Möglicherweise finden sich jedoch ältere Teile als noch als Keller unter dem Haus. Auffallend für den Baukörper sind die das Frontispiz tragenden dorischen Kolossalsäulen und die zurückhaltenden Seitenrisalite. Die Entstehungszeit mag um 1820 datiert werden. Zu dieser Zeit war Johann Heinrich Degener seit vier Jahren Eigentümer des Gutes. Überliefert ist uns ein in seinem Inneren auffallend schlichtes Gebäude, das auf Ornamentik fast gänzlich verzichtet.
Ab 1890 war die Familie von Tiele-Winckler Eigentümerin von Bülow. Franz Winckler, der 1840 nobilitiert worden war, begann seine Karriere 1818 einst als oberschlesischer Bergmann. Gegen Ende seines Lebens war er als „Kohlemagnat“ einer der weltweit größten Zinkproduzenten. Seinen Hauptwohnsitz nahm der Montanunternehmer in dem außerordentlich großen Schloss Miechowitz in Oberschlesien. Als Franz Winckler 1851 verstarb, wurde seine Tochter Valeska Alleinerbin. Sie verheiratete sich mit Hubert Gustav von Tiele, der die Geschäfte weiterführte. Namen und Wappen beider Familien wurden mit der Heirat vereinigt. Hubert Gustav von Tiele-Winckler legte das Vermögen der Familie in verschiedenen mecklenburgische Gütern an. Neben Vollrathsruhe und Rothenmoor war dies 1890 Schorssow mit dem Gut Bülow. Die Familie zählte zu den wohlhabendsten in Preußen. Bülow verkaufte sie jedoch 1929 wieder.
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