Der Gutshauspod - Neues Palais
[]()Eine königliche Fanfaronade, eine Prahlerei. So bezeichnete Friedrich II. einst sein größtes Schloss, das er am Ende der Hauptallee des Parks Sanssouci errichten ließ. Und diese Prahlerei war nicht ausschließlich als Demonstration des Leistungsvermögens gedacht, sondern durchaus auch als Wirtschaftshilfe, denn der als Siebenjähriger Krieg bezeichnete dritte Schlesische Krieg war gerade erst mit einer ganzen Reihe an Friedensverträgen zu Ende gegangen. Wir schreiben das Jahr 1763 und der Bauherr sorgt mit seinem Bauvorhaben für volle Auftragsbücher bei den Manufakturen in seinem Land. So finden sich neben Luxusgütern, wie Porzellankronleuchtern von KPM, Standuhren, Kommoden und wertvollen Textilien auch an der ein oder anderen Stelle im Haus Bekleidungsstoffe der Zeit an den Wänden. Höhepunkte besitzt das mit 220 Metern Frontlänge sehr große Haus einige. Die Königswohnung gehört zu den herausragendsten Schöpfungen des friderizianischen Rokokos. Die zu großen Teilen noch erhaltene originale Ausstattungen vermitteln einen Eindruck vom Zeitgeschmack und der künstlerischen Auffassung Friedrichs. Zu den bemerkenswerten Besonderheiten im Haus zählen die in wenigen Fällen noch erhaltenen textilen Ausstattungen der Wände und einiger Sitzmöbel. Anderes wurde in der Kaiserzeit in der Regel „fadengetreu“ rekonstruiert und auf diese Weise der Nachwelt überliefert. Glücklicherweise gingen die dem Rokoko nachfolgenden Epochen vorüber, ohne größere Eingriffe an der Bausubstanz vorzunehmen. In der Kaiserzeit wurde das Haus auf den technischen Stand der Zeit gebracht. Bronzene Wandappliken neben den Spiegeln oder die Kronleuchter wurden elektrifiziert. Eine Heizungsanlage wurde ebenso installiert wie ein Fahrstuhl und einige Bäder. Hergerichtet wurden auch die Räume in dem hinter den Ochsenaugen mit den charakteristischen figürlichen Schlusssteinen befindlichen Mezzaningeschoss. Sie dienten nicht nur den kaiserlichen Prinzen als Wohnung, sondern auch als Unterkunft für die bei Staatsbesuchen mitgereisten Gäste, wie Minister oder Gefolge. Das mit 267 großen Sandsteinstatuen allein auf der Attika des Hauptbaus beachtliche Figurenprogramm dient vor allem der Schaufunktion. Die in den beiden zentralen Tympana gezeigten Darstellungen lassen ikonographisch darauf schließen, dass sich Friedrich II. hier bewusst ein Denkmal setzen wollte. Nec soli cedit - Selbst der Sonne weicht er nicht: So scheinen es die beiden Personifikationen des Ruhmes an den Giebeln zu sehen. Jörg Kirschstein erzählt uns davon.
Bild (c)SPSG
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