Der Gutshauspod - Schloss Dieskau
Bildende Kunst, Musik, Architektur und Garten- und Handwerkskunst - Dieskau scheint ein Brennglas all dessen zu sein. Thymo von Rauchhaupt öffnet für uns diese Schatzkammer in Dieskau. Als Mitglied einer Familie, deren Wurzeln sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, erzählt er uns von den unterschiedlichen Besitzverhältnissen, dem etappenweisen Ausbau der Wasserburg zum heutigen Schloss und den verzweifelten Versuchen der DDR-Jugendorganisation FDJ, das Haus für Schulungszwecke umzubauen. Glücklicherweise haben sich im Haus aus jeder Phase besondere bauliche Elemente erhalten, die Zeugnis von der vielfältigen Bauhistorie ablegen. Besondere Aufmerksamkeit ziehen die Deckengestaltungen auf sich. Vollplastische Deckenstuckaturen von außergewöhnlicher Qualität und gutem Erhaltungszustand zeugen vom Wohlstand der einstigen Besitzer. So befindet sich im Obergeschoss des Südflügels eine Kammer mit einer in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstandenen Kassettendecke mit religiösen Motiven und Zitaten. Hier trifft man auf eine der wohl ältesten figürlichen Stuckdecken dieser Art in Sachsen-Anhalt. Die Kammer wird auch Montenay-Zimmer genannt. Georgette de Montenay , eine normannische Schriftstellerin der Renaissance war wegen der aus ihrem berühmten Emblembuch entnommenen Darstellungen die Namensgeberin dieses Zimmers. Zu den Besonderheiten zählt auch die spätgotische Bohlenstube von 1458, ein Raum, der zu seiner Entstehungszeit insbesondere an kälteren Tagen des Jahres der zentrale Ort des Hauses gewesen sein dürfte. So besonders die Zimmer des Hauses sind, so besonders lesen sich auch die mit ihm verbundenen Namen, die in der Architekturgeschichte bleibende Spuren hinterlassen haben. Carl Gotthard Langhans ist einer von ihnen. Neben dem Brandenburger Tor und einigen Sälen in den Königskammern des Berliner Schlosses schuf er einen dem dortigen Pfeilersaal nicht ganz unähnlichen ovalen Festsaal in Dieskau. Dass dieser in der Nachkriegszeit verloren ging, macht die Notwendigkeit der Bewahrung des baukulturellen Gedächtnisses allzu deutlich und in Dieskau spürt man dies allenthalben. Ein Besuch lohnt auch für Musikliebhaber: Regelmäßig und ganzjährig finden Musikveranstaltungen statt. Aber wer hätte gedacht, dass einst die Mutter Georg Friedrich Händels, Dorothea Taust, in der schlosseigenen Kapelle getauft wurde? Dieskau erzählt viele Geschichten. Thymo von Rauchhaupt lässt uns an ihnen teilhaben.
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